Kommentar CO2-Speicherung: Eine ungeliebte Technologie

Das Vorhaben, Kohlendioxid (CO2) aus Kraftwerksabgasen abzuscheiden und unterirdisch zu speichern, ist eine politische Totgeburt. Der Widerstand vor Ort ist zu groß und die Politik zu nervös.

Das Vorhaben, Kohlendioxid (CO2) aus Kraftwerksabgasen abzuscheiden und unterirdisch zu speichern, es ist eine politische Totgeburt. Zu groß ist der Widerstand vor Ort, zu nervös die Politik und zu beängstigend die Idee, dass hier im großen Stil und auf lange Sicht im Untergrund herumgefuhrwerkt wird.

Klar ist: Die Bundesländer wollen ein Wörtchen mitreden bei der Standortauswahl für mögliche CO2-Lager. Das Beispiel Schleswig-Holstein hat gezeigt, welche politische Dynamik das Thema entfalten kann. Dazu kommt, dass der Bürgerprotest bundesweit Konjunktur hat und die CO2-"Endlager"-Debatte terminologisch und emotional eng mit einer anderen Debatte verknüpft ist: der atomaren Endlagerung in der Asse. Hier haben sich Industrie und Behörden gerade bis auf die Knochen blamiert.

Pech für die Technik ist, dass die Länder, die die Kohle erzeugen - etwa Brandenburg und Nordrhein-Westfalen -, nicht über die ganz großen Lagerkapazitäten verfügen. In den übrigen Ländern sind es im wesentlichen die Energiekonzerne, die diese Lagerung voran treiben.

Alleine haben sie aber schlechte Karten: Keine Landesregierung will sich nachsagen lassen, sie stelle die Müllkippen für andere Länder. Interessieren könnten sich also allenfalls die Gemeinden, die davon profitieren könnten, dass auf ihrer Gemarkung Abgas verpresst wird.

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