Video der Woche: Die etwas andere Bewerbung

Alec Brownstein kaufte Werbeanzeigen, die bei einer Google-Suche nach den Namen seiner Wunsch-Chefs erschienen – und bekam so einen Job.

Chefs aufgepasst: Öfter mal nach sich selbst googlen, vielleicht bewirbt sich jemand. Bild: screenshot/youtube.com

Schon mal eine Anzeige bei Google gebucht? Das kann, wenn man es geschickt anstellt, durchaus die Tür zum Traumjob öffnen. Wie das geht hat der New Yorker Alec Brownstein vorgemacht. Und ein wenig stolz scheint er auf den Erfolg seiner Aktion auch zu sein, sonst würde er sie wohl kaum extra in einem Video erklären und im US-Fernsehen mehrere Interviews zu dieser Geschichte geben.

Die sieht zusammengefasst wie folgt aus: Zunächst war der Wunsch da, für eine der größeren Kreativ-Werbeagenturen in New York zu arbeiten. Wie bei jedem Bewerbungstraining empfohlen, informierte sich Brownstein zunächst genauer über die Firma und deren Entscheidungsträger.

Dabei fiel ihm auf, dass es zu diesen Personen keinerlei Google-AdWords Anzeigen gab. Diese Anzeigen sind Werbung, die bei bestimmten Suchbegriffen, in diesem Fall den Namen der Firmenchefs, neben oder über den Suchergebnissen angezeigt werden.

Brownstein buchte Anzeigen für fünf Namen von hohen Tieren der New Yorker Kreativbranche. Bei einer Suche nach den Namen wurde eine sehr persönliche Botschaft über den Suchergebnissen angezeigt. Zum Beispiel „Hallo Ian Reichenthal. Sich selbst zu googlen, macht eine Menge Spaß, mich einzustellen ebenfalls.“ Ein Klick auf die Anzeige führte zur Homepage des Jobsuchenden.

Es dauerte einige Monate bis sich etwas tat, berichtete Brownstein in einem TV-Interview. Dann kamen die ersten E-Mails und Anrufe. Vier der fünf Adressierten meldeten sich und wollten ihn kennen lernen. Am Ende stand ein Jobangebot in der Firma von zwei von ihnen. Dort arbeitet Brownstein mittlerweile. Seine neuen Kollegen fanden seine Aktion „cool“.

Nach sich selbst gesucht haben wollte jedoch keiner der Adressierten: „Alle sagten etwa das Gleiche: Jemand anderes hat mir davon erzählt, ich habe mich nicht selbst gegooglet“, berichtete Brownstein in einem TV-Interview.

Insgesamt habe er für die Aktion lediglich sechs Dollar gezahlt, da er nur tatsächliche Klicks bezahlen musste. Da er als einziger Anzeigen zu den betreffenden Suchbegriffen schaltete, lagen die Kosten bei jeweils nur etwa 15 Cent pro Klick.

Die Methode sei quasi umgekehrtes Head-Hunting, sagt Brownstein. Er hält das Verfahren auch für andere Leute für erfolgversprechend.

Für den Namen unserer Chefredakteurin als Suchbegriff wurden übrigens noch von niemanden Anzeigen bei Google gebucht...

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.