Favoritensterben im DFB-Pokal: Mainz und Dortmund sind raus

Gleich zwei Überraschungen: Anstelle der beiden Bundesliga-Tabellenführer ziehen Alemannia Aachen und Kickers Offenbach in die dritte Runde des DFB-Pokals ein.

Verloren: Die traurigen Spaßfußballer von Mainz 05. Bild: dapd

OFFENBACH/AACHEN dpa | In der Liga top, im Pokal ein Flop. Mainz 05 und Borussia Dortmund sind in der 2. Runde des DFB-Pokal überraschend ausgeschieden. Dortmund unterlag beim Drittliga-Tabellenführer Kickers Offenbach überraschend mit 2:4 nach Elfmeterschießen. Mainz verlor beim Zweitligisten Alemannia Aachen mit 1:2.

Vor 25.657 Zuschauern erzielten in Aachen Benjamin Auer (26. Minute) und Marco Höger (60.) die Tore für den Gastgeber. Adam Szalai (68.) gelang der Anschlusstreffer für Mainz, das mit dem K.o. vier Tage vor dem Erstliga-Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund einen Dämpfer erhielt.

"Wir sind natürlich sehr enttäuscht. Wir müssen das hier schnell abhaken und wollen wieder 100 Prozent gegen den BVB geben", sagte der Mainzer Stürmer André Schürrle. Torhüter Christian Wetklo bemängelte: "Wir sind zu spät aufgewacht und haben nicht genug dagegengehalten."

Der dreimalige Pokal-Finalist Aachen zog zum elften Mal seit 1980 ins Achtelfinale ein. 2004 und 2006 war schon Rekord-Pokalsieger Bayern München am Tivoli auf der Strecke geblieben. Trainer Peter Hyballa war außer sich vor Freude: "Das ist geil. Wir standen einfach gut und haben viel Drecksarbeit gemacht", sagte Hyballa.

Der Bundesliga-Spitzenreiter aus Mainz war drei Tage nach dem 1:0 bei Bayer Leverkusen alles andere als spitze: Viele Fehlpässe, wenig Bewegung und fast keine herausgespielten Chancen - zumindest in der ersten Halbzeit. Allein ein Schuss von der Strafraumgrenze des Österreichers Andreas Ivanschitz (22.) war zunächst die einzige reguläre Möglichkeit. Ein Tor von Sami Allagui (33.) wurde wegen Abseitsposition nicht anerkannt - eine umstrittene Entscheidung.

Der Mainzer Trainer Thomas Tuchel, der den Schlusspfiff wegen Meckerns auf der Tribüne verfolgen musste, hatte nach einigem Zögern seinen Mittelfeld-Shootingstar Lewis Holtby von Anbeginn spielen lassen. Holtby, der am Tivoli seine Profi-Karriere begann, agierte aber ebenso schwach wie das ganze 05-Ensemble und wurde ausgewechselt. Tuchel hatte die Startelf im Vergleich zum Leverkusen-Spiel auf vier Positionen verändert - auch mit Blick auf das "Gipfeltreffen" am Sonntag mit Verfolger Borussia Dortmund.

Aachen - FSV Mainz 2:1 (1:0)

Alemannia Aachen: Hohs - Casper, Stehle, Feisthammel, Achenbach - Kratz - Höger, Uludag - Arslan (71. Junglas) - Auer (79. Gueye), Stieber

FSV Mainz 05: Wetklo - Bungert, Svensson, Noveski, Fathi - Karhan (63. Fuchs), Soto - Holtby (46. Risse), Ivanschitz, Schürrle - Allagui (63. Szalai)

Schiedsrichter: Gagelmann (Bremen)

Zuschauer: 25.657

Tore: 1:0 Auer (26.), 2:0 Höger (60.), 2:1 Szalai (68.)

* * *

Offenbach - Dortmund: 4:2 i.E. (0:0)

Kickers Offenbach: Wulnikowski - Lamprecht, Kopilas, Husterer, Teixeira - Mehic - Hesse, Haas, Feldhahn, da Costa (74. Telch) - Occean (84. Rathgeber)

Borussia Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer - Götze (90.+1 Feulner), Sahin - da Silva (81. le Tallec), Kagawa (67. Großkreutz), Lewandowski - Barrios

Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg)

Zuschauer: 25.000 (ausverkauft)

Elfmeterschießen: Haas gehalten, 0:1 Sahin, 1:1 Feldhahn, Barrios gehalten, 2:1 Kopilas, 2:2 le Tallec, 3:2 Rathgeber, Lewandowski gehalten, 4:2 Mehic

Auch Borussia Dortmund kann sich nun ganz auf die Meisterschaft konzentrieren. Vor 25.000 Zuschauern auf dem ausverkauften Bieberer Berg hatte es am Mittwoch in 120 Minuten keine Tore gegeben. "Im Elfmeterschießen war es ein Glücksspiel. Da war es angerichtet für die Sensation", sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp.

Zum Helden von Offenbach wurde Sead Mehic, der den entscheidenden Elfmeter verwandelte. In der Schlussminute der regulären Spielzeit hätte Robert Lewandowski die Partie zugunsten der Dortmunder entscheiden können, doch der Pole scheiterte aus sechs Metern an Offenbachs überragendem Torwart Robert Wulnikowski, der auch im Elfmeterschießen gegen Lewandowski parierte. "Robert hat alles gehalten, was zu halten war. Großes Kompliment an ihn", sagte Offenbachs Trainer Wolfgang Wolf.

Der Favorit wurde von der ersten Sekunde an voll gefordert. Die Kickers gaben keinen Zentimeter Boden kampflos preis. Elton da Costa prüfte Roman Weidenfeller schon nach fünf Minuten mit einem Freistoß. Die größte Tat musste der BVB-Schlussmann in der 25. Minute vollbringen, als er einen Distanzschuss von Nils Teixeira mit den Fingerspitzen an die Latte lenkte und die Gäste damit vor einem Rückstand bewahrte.

Die Borussia nahm den Kampf an. Obwohl die Dortmunder mehr Spielanteile hatten, ließen sie vor dem Gipfel in Mainz die spielerische Leichtigkeit der vergangenen Wochen vermissen. Klopp reagierte schon in der ersten Halbzeit mit lautstarken Anweisungen. Diese erzielten jedoch nicht den gewünschten Effekt. Da der OFC in der Offensive kaum aktiv war, blieben Chancen hüben wie drüben Mangelware.

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