Entspannung in Ostasien: Chinesischer Kapitän bald frei

Der japanisch-chinesische Konflikt um einen festgenommenen Kapitän entspannt sich offenbar: Die japanische Behörden haben die Freilassung des Mannes angekündigt.

Seegebiet bei den Senkaku-Inseln: Hier wurde der Kapitän festgesetzt. Bild: dpa

TOKIO/PEKING/BERLIN dapd/afp/dpa/taz | In der diplomatischen Krise zwischen Japan und China deutet sich eine Entspannung an: Japanische Ermittler kündigten am Freitag an, den festgenommenen Kapitän eines chinesischen Fischkutters freizulassen. Der 41-Jährige solle so bald wie möglich in sein Heimatland ausgewiesen werden, teilte die zuständige Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Sie gaben jedoch kein konkretes Datum bekannt.

Der Mann sitzt seit dem 8. September in Untersuchungshaft, weil sein Schiff in einem umstrittenen Seegebiet mit einem Boot der japanischen Küstenwache zusammengestoßen war. China reagierte empört, bestellte mehrfach den japanischen Botschafter ein und brach bilaterale Kontakte in vielen Bereichen ab.

"Wir haben entschieden, dass es unangemessen wäre, ihn während der Ermittlungen weiter in Gewahrsam zu lassen, wenn man die Auswirkungen auf unsere Landsleute und die künftigen japanisch-chinesischen Beziehungen bedenkt", begründete die japanische Staatsanwaltschaft ihre Entscheidung. Der 41-jährige Kapitän habe keine Vorstrafen in Japan und sei "einfach nur Kapitän eines Fischerboots".

In einer ersten Reaktion bezeichnete das Außenministerium die Inhaftierungen trotz der Freilassung erneut als "illegal und falsch". China werde ein Charterflugzeug entsenden, um den Kapitän heimzuholen, kündigte das Ministerium an.

Zuvor hatte Peking die Situation weiter eskalieren lassen. So hatten die chinesischen Behörden vier Japaner - allesamt Mitarbeiter des japanischen Baukonzerns Fujita - in einem militärischen Sperrgebiet festgenommen, was von Beobachtern als mögliche Vergeltungsmaßnahme angesehen wurde. Die vier Japaner hätten ohne Erlaubnis ein militärisches Sperrgebiet betreten und illegal Militäreinrichtungen gefilmt, hieß es von chinesischer Seite.

Fujita erklärte, die vier Männer hätten über chemische Waffen geforscht, die von den japanischen Streitkräften im Zweiten Weltkrieg zurückgelassen worden seien. Zweck der Forschung sei es gewesen, ein Angebot für Aufräumarbeiten abzugeben. "Wir hoffen, dass sie bald freigelassen werden", sagte ein Firmensprecher.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.