Mainzer Fußballer besiegen Köln: "Das ist unfassbar"

Fünftes Spiel, fünfter Sieg: Auch gegen defensiv starke Kölner konnten die Mainzer gewinnen. Dabei setzte Trainer Tuchel einen Jokerspieler ein, der gleich doppelt traf.

Schwingt die Fahne: Joker Lewis Holtby nach seinem zweiten Tor. Bild: dpa

MAINZ dpa | Das Mainzer Fußball-Märchen geht weiter. Dank eines Doppelpacks von Lewis Holtby gewann der FSV am Dienstagabend gegen den 1. FC Köln mit 2:0 (0:0) und fährt damit am Samstag als ungeschlagener Tabellenführer zum deutschen Rekordmeister Bayern München.

Mit fünf Siegen aus fünf Spielen weisen die 05er als einziges Team der Liga noch eine "weiße Weste" auf. Zugleich stellte das Team von Trainer Thomas Tuchel mit dem zehnten unbezwungenen Spiel in Serie einen neuen Vereinsrekord auf. Die Kölner mussten nach zuletzt vier Punkten aus zwei Spielen dagegen wieder einen Dämpfer hinnehmen. Holtby traf in der 72. Minute zunächst per Kopf, ehe er in der Nachspielzeit alles klar machte (90.+1).

"Das ist unfassbar. Wir haben 90 Minuten Druck gemacht, es war nur eine Frage der Zeit, bis wir ein Tor machen", sagte André Schürrle nach dem dritten Heimsieg der Saison. "Wir haben in der Vorbereitung hart gearbeitet. Deshalb können wir so Gas geben", sagte der Mittelfeldspieler, der nach dieser Saison zu Bayer Leverkusen wechselt. Kölns Kapitän Lukas Podolski war dagegen bedient. "So kann man nicht auftreten. Ohne Laufbereitschaft und Zweikampfverhalten kann man nicht gewinnen", schimpfte der Nationalspieler.

Dienstag, 21.09.2010:

Mainz - Köln 2:0 (0:0)

Hoffenheim - München 1:2 (1:0)

Hannover - Bremen 4:1 (1:1)

* * *

Mittwoch, 22.09.2010:

Leverkusen - Frankfurt 20.00

Dortmund - Kaiserslautern 20.00

Hamburg - Wolfsburg 20.00

Mönchengladbach - St. Pauli 20.00

Freiburg - Schalke 20.00

Nürnberg - Stuttgart 20.00

* * *

TABELLE:

1. Mainz 05 12:4 (Tore) 15 (Punkte)

2. Hoffenheim 10:5 / 10

3. Hannover 10:7 / 10

4. Dortmund 8:4 / 9

5. Freiburg 6:5 / 9

6. Hamburg 7:4 / 8

7. München 4:4 / 8

8. Kaiserslautern 8:5 / 7

9. Leverkusen 7:8 / 5

10. St. Pauli 4:4 / 4

11. FC Köln 4:9 / 4

12. Bremen 6:12 / 4

13. Mönchengladbach 7:15 / 4

14. VfB Stuttgart 9:7 / 3

15. Frankfurt 6:6 / 3

16. Nürnberg 3:4 / 3

17. Wolfsburg 6:8 / 3

18. Schalke 3:9 / 0

Taktik-Tüftler Tuchel hatte seine Mannschaft im Vergleich zum beeindruckenden 2:0 bei Werder Bremen auf gleich fünf Positionen verändert. So stand unter anderem Shootingstar Schürrle erstmals in dieser Saison in der Startformation. "Das hat er ja nicht zum ersten Mal gemacht. Er will auch denen, die hinten dran sind, zeigen, dass sie wichtig sind", kommentierte FSV-Manager Christian Heidel die überraschenden Rochaden des Mainzer Trainers.

Auf die Spielweise des FSV hatten die neuerlichen Umstellungen keinen negativen Einfluss. Von Beginn an drängten die Mainzer den 1. FC Köln zurück in deren Hälfte, vor allem über die Außenpositionen machten die Hausherren mächtig Dampf. Der letzte Pass kam beim Überraschungs-Tabellenführer anfangs aber noch nicht an.

Die erste gute Gelegenheit hatten daher die wie schon beim 0:0 in München am vergangenen Samstag sehr defensiv eingestellten Gäste, bei denen Kapitän Youssef Mohamad nach seiner Rot-Sperre ins Team zurückgekehrt war. Ein Freistoß von Podolski verfehlte aber knapp das Mainzer Gehäuse (26.).

Nach einer halben Stunde wurde der Druck der 05er noch stärker. Zunächst scheiterte der Ungar Adam Szalai zweimal per Kopf (31.), dann setzte Marcel Risse den Ball aus acht Metern über das Tor. Die Gäste hielten dem permanenten Anrennen der Hausherren aber stand und retteten das torlose Remis in die Halbzeit.

Auch nach dem Seitenwechsel agierten die Mainzer deutlich überlegen, gegen das Kölner Abwehrbollwerk fehlte es im Spiel der Gastgeber aber an den zündenden Ideen. Immer wieder liefen sich die 05er in der massiven FC-Defensive fest. Nach etwas mehr als einer Stunde reagierte Tuchel auf den mehr und mehr stockenden Spielfluss seiner Mannschaft und brachte mit Lewis Holtby für den wirkungslosen Schürrle einen frischen Offensivspieler.

Ein neuerlicher Glücksgriff des Trainer-Aufsteigers - wenig später war Holtby nach einem langgezogenen Freistoß von Christian Fuchs per Kopf zur Stelle und brachte die Mainzer aus kurzer Distanz in Führung. Wenige Minuten zuvor hatten der FSV noch großes Glück gehabt, als ein Freistoß von Mato Jajalo an die Latte knallte. Doch nach dem Führungstreffer gerieten die Gastgeber nicht mehr in Gefahr, Holtby sorgte nach einem Konter für die Entscheidung.

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