Höhenflug bei Umfragen: Grüne schon bei 22 Prozent

Die Grünen sind in der aktuellen Wahlumfrage von Forsa nur noch zwei Prozentpunkte hinter der SPD. In einigen Bundesländern ziehen sie im Moment in der Wählergunst sogar vorbei.

Strahlen "Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit" aus: Grünes Spitzenduo Claudia Roth und Cem Özdemir. Bild: ap

BERLIN reuters/dapd/afp | Die Grünen setzen in Umfragen ihren Höhenflug fort und liegen im wöchentlichen Stern-RTL-Wahltrend nur noch zwei Punkte hinter der SPD. In der am Mittwoch vom Stern veröffentlichten Umfrage legten die Grünen im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt auf 22 Prozent zu. Die SPD sinkt um einen Punkt auf 24 Prozent.

Die Linke verbessert sich um einen Punkt auf elf Prozent. Die Union büßt in der Forsa-Umfrage einen Punkt ein auf 30 Prozent, ihr Koalitionspartner FDP verharrt bei fünf Prozent.

Forsa-Chef Manfred Güllner führt die Stärke der Grünen unter anderem auf den strikten Anti-Atom-Kurs der SPD zurück. Dieser stärke nur das grüne Original, sagte er dem Vorabbericht zufolge. Der Berliner Politologe Gero Neugebauer sagte dem Stern, in der Attraktivität der Grünen spiegele sich die Schwäche der anderen Parteien wider.

"Die Linke ist blass, die Union irrt umher, die SPD hat noch kein erkennbares Profil", sagte der Politologe. Dagegen strahle die frühere Sponti-Partei inzwischen Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit aus.

Die Schwäche der Union liegt nach Auffassung Güllners nicht am fehlenden konservativen Profil der Partei. "Dann müsste es der CSU ja gut gehen, die als konservativer Hort der Union gilt", sagte er. "Sie liegt in Bayern bei der Bundestagswahlabsicht aber nur bei 38 Prozent."

In den Ländern Grüne teilweise vorn

In den Bundesländern konnten die Grünen teilweise schon an der SPD vorbeiziehen. In Baden-Württemberg beispielsweise können die Grünen laut einer aktuellen Umfrage mit einem Rekordergebnis bei der Landtagswahl im März 2011 rechnen. Demnach stehen sie dort bei 27 Prozent – im Jahr 2006 reichte es gerade für 11,7 Prozent. Die SPD käme auf 21 Prozent der Stimmen, die Linke auf fünf Prozent. Die CDU im Südwesten käme auf 35 Prozent, die FDP erhielte fünf.

In Berlin zeichnet sich sogar ab, dass die Grünen insgesamt stärkste Partei werden könnten: In eine Umfrage von Infratest dimap von vergangener Woche landen die Grünen bei 28 Prozent und damit deutlich vor der SPD, die auf 24 Prozent kommt – und eben auch vor der CDU, die bei 22 Prozent Zustimmung findet. Die Linken kämen derzeit auf 16 Prozent.

Auch liegt in Berlin die mögliche Spitzenkandidatin der Grünen für die Wahl im kommenden Jahr, Renate Künast, im direkten Vergleich klar vor Amtsinhaber Klaus Wowereit (SPD).

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