BP meldet Erfolg beim Bohrloch-Schließen: Schlamm drüber

Acht Stunden lang presste BP Schlamm ins Bohrloch, um die endgültige Versiegelung vorzubereiten. BP spricht von einem "Meilenstein". Skepsis ist dennoch angebracht.

Kreativer Protest gegen BP: Demonstrantin in Mexico City. Bild: ap

NEW ORLEANS afp/taz | Mehr als drei Monate nach der Bohrinsel-Explosion im Golf von Mexiko hat der britische Energiekonzern BP bei der Versiegelung des lecken Bohrloch nun hoffentlich eine wichtige Hürde genommen. Durch eingepumpten Schlamm sei das "gewünschte Ergebnis" erzielt worden, teilte BP am Mittwoch mit.

Der Druck in dem Bohrloch werde nun durch den Schlamm "kontrolliert". Die Lage werde nun beobachtet. Davon hänge ab, ob bei dem "static kill" genannten Verfahren weiterer Bohrschlamm oder Zement eingepumpt werde.

BP sprach in einer Mitteilung von einem "bedeutenden Meilenstein". Allerdings ist bei BPs Erfolgsmeldungen immer etwas Skepsis angebracht. Schon einmal, Mitte Mai, hatte BP einen Durchbruch im Kampf gegen das Leck kommuniziert. Damals ging es um das Abpumpen mit einem neuen Rohr in der zerstörten Steigleitung. Etwas später hatte der Konzern einräumen müssen, dass nur ein kleiner Teil abgepumpt wurde. Danach scheiterten mehrere Versuche, das Bohrloch in den Griff zu kriegen.

Acht Stunden lang Schlamm verpresst

Der Konzern hatte seit Dienstag acht Stunden lang Schlamm in den Bohrloch gepresst. Das Unternehmen werde nun mit dem Krisenbeauftragten der US-Regierung, Thad Allen, darüber beraten, wie weiter vorgegangen werde, erklärte das Unternehmen. Dazu gehöre die Frage, ob auf demselben Weg Zement in das Bohrloch gepumpt werde, um die Quelle dauerhaft zu verschließen.

Nach dem "static kill" Einsatz soll zusätzlich die Versiegelungsmethode "bottom kill" angewendet werden: Dabei wird durch eine seitliche Entlastungbohrung auch am unteren Ende der Bohrleitung Schlamm und Zement eingefüllt. Mit dem "bottom kill" will BP Mitte August beginnen.

Nach der Explosion der BP-Ölbohrplattform "Deepwater Horizon" am 20. April waren aus dem lecken Bohrloch nach US-Regierungsangaben rund 780 Millionen Liter (4,9 Millionen Barrel) Rohöl ausgelaufen. Damit ist die Katastrophe der größte Ölunfall aller Zeiten.

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