Fremdenfeindlicher Angriff: Schläger werden per Partyfoto gesucht

Nach dem brutalen Überfall auf einen Tunesier in Prenzlauer Berg fahndet die Polizei mit im Internet gefundenen Fotos der mutmaßlichen Täter. Sie wurden auf eine Party in der Kulturbauerei gemacht.

Nach einem fremdenfeindlichen Übergriff auf einen Tunesier vor zehn Tagen (taz berichtete) sucht die Polizei jetzt mit Partyfotos aus dem Internet nach den mutmaßlichen Tätern. Die Fotos zeigen in Nahaufnahme drei junge Männer offenbar im Club "Soda" in der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg. Auf die Fotos im Internet sei die Polizei aufgrund von Zeugenaussagen gestoßen, wie ein Polizeisprecher am Dienstag auf Nachfrage mitteilte.

Der 25-jährige Tunesier war am Sonntagmorgen vor zehn Tagen gegen 5 Uhr in der Nähe der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg von einer zehnköpfigen Gruppe aus Männern und Frauen beleidigt worden. Laut Polizei habe ihn einer der Angreifer als "Scheißkanake" beschimpft.

Einige der Männer hätten den Tunesier zu Boden gebracht, ihn mit Füßen getreten und mit Holzlatten verprügelt. Der Angegriffene habe sich zunächst gewehrt und konnte schließlich weglaufen. Die Gruppe habe Glasflaschen und kleine Pflastersteine nach ihm geworfen, doch ohne ihr Opfer zu treffen. Der Mann konnte daraufhin die Polizei benachrichtigen; ein Rettungswagen brachte ihn ins Krankenhaus. Nach einer ambulanten Behandlung wurde er am selben Tag entlassen. "Er war ziemlich ramponiert", sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei habe die Umgebung abgesucht, die Täter allerdings nicht mehr finden können.

Die Polizei sucht mittels der Fotos nun nach Zeugen, die die Männer erkennen oder Hinweise zu dem brutalen Übergriff geben können. Der Staatsschutz ermittelt in diesem Fall wegen gefährlicher Körperverletzung. Bisher haben weder Polizei noch linke Gruppen Hinweise darauf, dass es sich in dem Fall um Täter aus der rechtsextremen Szene handeln könnte. (ddp, taz)

Nachtrag: Die Verdächigen wurden inzwischen ermittelt, die Fahndungsfotos hat die Polizei von ihrer Homepage wieder entfernt.

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