Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Neben Wulffs Ankündigungen steht unbeirrt die rigide Ausländer- und Abschiebepolitik seines Innenministers Uwe Schünemann (ebenfalls CDU): Wer für Staat und Wirtschaft unnütz scheint, wird auch künftig gnadenlos aussortiert.
Genau das ist doch der springende Punkt. Der vermeintliche Antirassismus der CDU, der durch solche Projekte nach außen getragen werden soll, entlarvt sich bei näherer Betrachtung selbst. Ein Skandal sollte das sein, wird aber leider als ganz normal empfunden.
Das Prinzip: "Teile und herrsche!" ist älter als die CDU.
SPD, Grüne und FDP haben sich mit der Union auf einen nationalen „Veteranentag“ geeinigt. Am Donnerstag berät der Bundestag ihren gemeinsamen Antrag.
Kommentar Wulffs Integrationsbemühungen: Böse Ausländer, gute Ausländer
Man kann Migranten nicht schlicht in gute Jobs wünschen, man muss auch etwas dafür tun.
Ein Ministerpräsident setzt Zeichen. Da holt Christian Wulff mit der Hamburger CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Aygül Özkan als erster Landeschef eine türkischstämmige Politikerin ins Kabinett - um gleich darauf zu verkünden, nun müsse auch umgehend der Migrantenanteil in Niedersachsens öffentlichem Diensten steigen. Das klingt fortschrittlich - und ist es auch.
Mit seinen Vorstößen nimmt Wulff zur Kenntnis, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist. Und dass Migranten, soll ihre Integration gelingen, auch berufliche Perspektiven geboten werden müssen. Allerdings ist diese Wulffsche Einsicht vorerst nur Ankündigung: Von Integrationsprogrammen, wie es sie etwa in Hamburg seit Jahren gibt, ist Niedersachsen weit entfernt.
Man kann Migranten nicht schlicht in gute Jobs wünschen, man muss auch etwas tun, damit sie auf breiter Front die Voraussetzungen dafür erwerben können. Und genau hier ist Niedersachsen Entwicklungsland.
Außerdem ändert die Charme-Offensive nichts am niedersächsischen Aschenputtel-Prinzip: Die guten Ausländer ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen. Neben Wulffs Ankündigungen steht unbeirrt die rigide Ausländer- und Abschiebepolitik seines Innenministers Uwe Schünemann (ebenfalls CDU): Wer für Staat und Wirtschaft unnütz scheint, wird auch künftig gnadenlos aussortiert.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Marco Carini
Hamburg-Redakteur
mehr von
Marco Carini