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... Olympia der Spass

Der Obersdorfer Snowboarder David Speiser wurde im Cross-Wettbewerb Achter und "hatte Spaß". Leider sehen die Sportjournalisten das nicht so locker.

"Kurz vor dem Finale gescheitert, trotzdem achtbar geschlagen: David Speiser hat als Achter beim Olympia-Auftakt der deutschen Snowboarder die erträumte Medaille verpasst", so beginnt der Bericht der Deutsche Presseagentur dpa zur Entscheidung am Montagabend im Snowboardcross Cypress Mountain.

So in etwa funktionieren fast alle Olympiaberichte, auch die im Fernsehen: Immer die deutsche Skibrille auf, stets "die deutsche Medaillenhoffnung" beschwören. Dabeisein ist in der Berichterstattung längst nicht mehr alles. Was zählt ist der Medaillenspiegel.

Als David Speiser im Snowboardcross am Montagabend im Halbfinale ausscheidet, ist für den TV-Kommentator klar, dass nun aber Platz 5 drin sein müsse, also Speisers Sieg im Vierer-Duell der Halbfinals-Verlierer.

Nur der Sportler, der beim Wettlauf um den Fünften Platz alles riskiert, fightet und am Ende durch einen Sturz doch Letzter wird, nimmt das selbst viel lockerer: "In Deutschland Olympische Spiele mit Spaß zu verbinden – das geht überhaupt nicht. Ihr könnt' ruhig schreiben: Er hatte Spaß und wurde Achter."