Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

... TV-Ärzten das Studium

Wer "Grey's Anatomy" schaut, lernt zwar, dass eine Sepsis eine Blutvergiftung ist – doch bei der Behandlung von epileptischen Anfällen ist die Arztserie offenbar nicht gerade beispielhaft.

Wer sich an Fernsehsendungen wie "Grey's Anatomy", "Dr. House" oder "Emergency Room - Die Notaufnahme" ein Beispiel nimmt, könnte im Notfall gravierende Fehler begehen. US-Forscher haben sich 327 Folgen populärer TV-Serien aus dem Alltag von Medizinern angesehen und festgestellt, dass die Hälfte der dargestellten epileptischen Anfälle nicht korrekt behandelt wurde.

"Fernsehdramen sind ein ideales Instrument zur Aufklärung eines breiten Publikums in erster Hilfe bei epileptischen Anfällen", kommentierte der federführende Autor der Studie, Andrew Moeller von der Dalhousie Universität in Halfiax (Kanada), das Ergebnis. Moeller rief die Betroffenen auf, bei der TV-Industrie auf die korrekte Darstellung zu pochen, damit sie im Notfall auch von Laien erste Hilfe bei einem Anfall bekommen könnten.

Bleibt die Frage, ob Arztserien wirklich als Lehrbuchersatz dienen sollten – oder eben einfach "nur" Fernsehunterhaltung sind.