Microsoft und News Corp: Bündnis gegen Google

Die Gerüchte verdichten sich, dass Microsoft interessiert sein könnte, Zeitungsinhalte gegen Geld über Bing zu verlinken. Insider bestätigen Gespräche zwischen Microsoft und Murdochs Verlagsimperium.

Plant schon den nächsten Coup: News-Corp-Chef Rupert Murdoch. Bild: reuters

NEW YORK rtr/taz | Der Softwarekonzern Microsoft und die Mediengruppe News Corp verhandeln Kreisen zufolge über ein Internet-Bündnis. Dabei gehe es unter anderem darum, dass News Corp dafür bezahlt werde, dass es seine Nachrichtenseiten im Internet von den Google-Seiten entferne, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Sonntag. Die von News Corp initiierten Gespräche befänden sich noch in einem frühen Stadium.

Zu News Corp gehören unter anderem das Wall Street Journal und die Sun. News-Corp-Chef Rupert Murdoch hat angekündigt, den Zugang zu seinen Nachrichtenseiten im Internet kostenpflichtig machen zu wollen. Auch andere Verleger wie etwa die der New York Times suchen nach Möglichkeiten, mit Online-Nachrichten Geld zu verdienen.

In Deutschland wird schon länger über ein so genanntes "Leistungsschutzrecht" diskutiert. Die Verleger wollen mit so einer Regelung an den Werbeeinnahmen beteiligt werden, die Google beim Verlinken auf Zeitungsartikel über Google News oder über die normale Suche erzielt. Im Koalitionsvertrag hat die neue Regierung erklärt, die Einführung eines Leistungsschutzrecht nach dem Vorbild der Musikindustrie prüfen zu wollen.

Eine exklusive Kooperation würde es den deutschen Verlegern ersparen, auf den Gesetzgeber zu warten. Der Financial Times zufolge hat Microsoft auch mit anderen Internet-Verlegern über ein Entfernen ihrer Seiten von Google verhandelt. Der Softwarekonzern hat mit seiner neuen Suchmaschine Bing in diesem Jahr zur Aufholjagd auf den Marktführer Google angesetzt.

Allerdings könnte es gut sein, dass die Kartellwächter gegen eine solche Absprache der Branche allein mit Microsoft einschreiten würden.

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