Neues vom berüchtigsten US-Akw: Strahlenleck in Three Mile Island
Eigentlich ist die Anlage gerade für Wartungsarbeiten abgeschaltet. Trotzdem kam es am Wochenende innerhalb des Atomkraftwerks zu einem leichten Austritt von Radioaktivität.
WASHINGTON dpa | Das Kernkraftwerk Three Mile Island bei Harrisburg macht mal wieder von sich reden. Innerhalb der Anlage im US-Bundesstaat Pennsylvania sind geringe Mengen Radioaktivität ausgetreten. 150 Arbeiter des Kraftwerks wurden vorsichtshalber nach Hause geschickt, berichtete der Sender CNN am Sonntag unter Berufung auf eine Erklärung des Betreibers Exelon Nuclear. Es habe aber keinerlei Gefahr für die Gesundheit bestanden, teilte des Energieunternehmen weiter mit.
Das Kraftwerk war im März 1979 Schauplatz des bisher schlimmsten Atomunfalls in den USA, als es in einem Reaktorblock zu einer teilweisen Kernschmelze kam. Gesundheitsschäden wurden seinerzeit weder bei Arbeitern noch bei Anwohnern festgestellt. Dennoch sind in den USA seitdem keine neuen Kernkraftwerke mehr gebaut worden.
Der Exelon-Erklärung zufolge war es in einem Teil der Anlage, die seit Ende Oktober wegen Wartungsarbeiten geschlossen ist, am Samstag plötzlich zu einem Strahlen-Alarm gekommen. Ein Monitor habe für kurze Zeit einen leichten Anstieg von Radioaktivität gemessen, aber dann wieder einen normalen Stand registriert. Zwei weitere Kontrollgeräte hätten überhaupt keine erhöhte Strahlung festgestellt.
Einer der Wartungsarbeiter sei einer Strahlung von 16 Millirem ausgesetzt gewesen, hieß es weiter. Die Obergrenze der zulässigen jährlichen Dosis für Exelon-Arbeiter liege bei 2000 Millirem. Bei Röntgen-Aufnahmen der Brust werden Patienten jeweils einer Strahlenbelastung von sechs Millirem ausgesetzt, zitierte CNN die nukleare US-Kontrollbehörde NRC. Sie will den Vorfall untersuchen.
Leser*innenkommentare
Michel
Gast
@TAZ: Was ist ein "Strahlenleck"?
Da habt Ihr ne dpa-Meldung kopiert und Euer Beitrag dazu, die Überschrift, ist von Dummheit und Niveaulosigkeit nicht mehr zu überbieten.... ist Euch das nicht peinlich?
Andreas
Gast
@t-claudius: das natürliche Radionuklid K-40 hat eine unglaubliche Halbwertszeit von 1.300.000.000 Jahren, jeder Mensch auf diesem Planeten hat ca. 4.000 - 8.000 Bq dieses Radionuklids in seinem Körper. Übrigens: Es ist laut Angaben keine Radioaktivität aus dem Reaktor ausgetreten, genauer lesen hilft manchmal...
@kleinerhobit: Wer sagt, dass die BI die Wahrheit sagt?! Warum vertraust Du einer BI mehr, als offiziellen Stellen? Du scheinst ein Grundproblem mit "Vertrauen" zu haben, das hilft aber der Sache nicht...
@TAZ: ich bin begeistert wie differnziert und obejektiv dieser Artikel geschrieben ist...leider hat die taz einfach ne dpa Meldung kopiert.... die TAZ selbst kann/will also nicht obejektiv in Sachen "Atom" berichten, was aber leider ihrem Redaktionsstatut widerspricht
t-claudius
Gast
Ein grundlegendes Problem bei der Kernenergie ist, daß die Halbwertszeit mancher verwendeter radioaktiver Stoffe um ein vielfaches länger ist, als die der menschlichen Erinnerung.
Die Radioaktiven Stoffe, die damals in Harrisburg oder in Tschnernbyl ausgetreten sind, sind nicht etwa "verschwunden" oder hätten aufgehört zu strahlen, sie sind lediglich besser in der Biosphäre verteilt. Und werden bei jedem Austritt ein bischen mehr...
kleinerhobit
Gast
Das bei der Bevölkerung nach dem Unfall in Harrisburg 1979 keine Gesundheitsschäden festgestellt wurden ist schlicht falsch. Hier sollte die TAZ mal besser recherchieren und nicht einfach eine DPA Meldung ungeprüft übernehmen. Ein Blick auf die Website von TMI Allert, das ist die BI gegen Harrisburg, hätte gereicht um sich über die Gesundheitsschäden nach dem Unfall von 1979 bei der Bevölkerung in der Region um Harrisburg zu informieren. Das wäre eigentlich die Vorgehensweise, die wir von der TAZ gewohnt sind.