Kommentar über Salzlauge: Eine Chance für die Pipeline

Das Argument, diese Salze sind anders, weil sie kein Magnesium und Kali enthalten, stimmt. Aber das wird den an mit Schadstoffe aller Art gepökelten Fisch-und Pflanzenbestand nicht umbringen.

Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) sollte der Pipeline in die Nordsee eine Chance geben. Man muss die Lauge ja nicht gerade zwischen die Muschelbänke leiten. Seine Abteilungsleiter sollten ihn gegebenenfalls daran erinnern, dass er schon einmal Salzeinleitung in die Nordsee genehmigt hat. Sie fließen von projektierten Salzkavernen an der Ems, die als Gasspeichern dienen sollen, ins Nordmeeer.

Das Argument, diese Salze sind anders, weil sie kein Magnesium und Kali enthalten, stimmt. Aber das wird den an mit Schadstoffe aller Art gepökelten Fisch-und Pflanzenbestand nicht umbringen. Die An- und Bewohner von Werra und Weser hingegen können keine Verklappung mehr vertragen. Die Lauge verseucht Flora und Fauna und sie verseucht wie diverse Gutachten zeigen auch das Grundwasser. Außerdem verstößt die Einleitung massiv gegen EU-Umweltbestimmungen.

Die Kosten für die 600 Kilometerlange Rohrleitung muss selbstredend der Düngemittel-Konzern übernehmen. Das fordern die Umweltverbände sowie die Linken- und Grünen-Fraktionen der fünf betroffenen Länderparlamente. Carsten Brauer, einer der letzten Weser-Aalfischer und Vorsitzender des Landesfischerei-Verbandes, bringt es auf den Punkt: "K +S schafft es doch Müll anderer Leute gegen viel Geld zu entsorge. Dann sollen sie gefälligst auch ihren eigenen Dreck wegschaffen."

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