200 Millionen Unter-5jährige hungern: Hunger macht krank und dumm

Weltweit sind rund 200 Millionen Unter-Fünfjährige unterernährt. Dadurch bleiben sie oft geistig zurück und sind ein Leben lang anfälliger für Krankheiten.

Hungerndes Kind in Maradi, Süd-Niger. Bild: reuters

NEW YORK dpa | Rund 200 Millionen Kinder unter fünf Jahren können sich nicht normal entwickeln, weil sie unterernährt sind. Viele bleiben durch die Unterernährung auch geistig zurück und ein Leben lang anfällig für Krankheiten, mahnt ein neuer Bericht des UN-Kinderhilfswerks Unicef.

Jeder dritte Todesfall bei unter Fünfjährigen in Entwicklungsländern hat demnach mit der unzureichenden Ernährung von Kind oder Mutter zu tun, heißt es in dem Report "Tracking Progress on Child and Maternal Nutrition" (PDF).

Unicef-Direktorin Ann M. Veneman betonte anlässlich der Veröffentlichung des Berichts am Mittwoch in New York, dass "mehr als ein Drittel aller Kinder, die an Lungenentzündung, Durchfall und anderen Krankheiten sterben, gute Überlebenschancen hätten, wenn sie nicht unterernährt wären". Immerhin gibt es einen positiven Trend: Unicef zufolge sank die Zahl der betroffenen Kinder seit 1990 um 28 Prozent.

Vor knapp 20 Jahren waren vier von zehn unter Fünfjährigen in Afrika und Asien durch Unterernährung körperlich oder geistig zurückgeblieben. Heute sind es immer noch drei von zehn. In Asien sank die Zahl der betroffenen Kinder von 44 auf 30 Prozent, in Afrika von 38 auf 34 Prozent.

Indien hat mit knapp 61 Millionen die meisten unter Fünfjährigen, die unter Wachstums- und Entwicklungsstörungen leiden. Es folgt China mit etwa 10 Millionen betroffenen Kindern. Prozentual allerdings liegt Afghanistan an der Spitze: In dem seit mehr als zwei Jahrzehnten umkämpften Land sind 59 Prozent aller Kinder unter fünf Jahren durch Unterernährung mäßig bis schwer in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung eingeschränkt.

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