Bald in Berlin: Soros stiftet Klimainstitut

Der Milliardär Soros spendiert Berlin ein neues Klimainstitut. Es soll den Effekt bisheriger Klimaschutzmaßnahmen untersuchen. Angesiedelt wird es am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).

George Soros während seiner fünftägigen Vorlesung an der "Central European University". Bild: ap

BERLIN taz | Berlin erhält ein neues Zentrum zur Bewertung und zum Vergleich von Klimapolitik. Finanziert wird es vom US-Investor George Soros. Er löst damit eine Ankündigung vom Oktober ein, in der er mitteilte, er wolle "einen Beitrag zur Lösung des Klimawandels leisten".

Das Berliner Zentrum ist der Auftakt für ein weltweites Forschungsnetzwerk, mit dem Namen Climate Policy Initiative (CPI). Weitere Standorte sind in Peking, Delhi, Rio de Janeiro und Venedig geplant, der Hauptsitz ist San Francisco.

Thomas Heller, Gründungsdirektor des CPI, sagte am Mittwoch, es handele sich beim CPI um ein Klimainstitut der "zweiten Generation". Es stünde deshalb auch nicht in Konkurenz zu bereits bestehenden Einrichtungen wie dem Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Ziel des CPI sei nicht, den Klimawandel zu untersuchen oder Umweltpolitik zu betreiben. "Wir wollen wissen welchen Effekt die bisherigen Klimaschutzmaßnahmen haben", sagte Heller.

Das Zentrum ist am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) angesiedelt und soll lediglich acht bis zehn feste Mitarbeiter haben. Das Budget für alle Standorte beträgt 10 Millionen US-Dollar pro Jahr, die Finanzierung durch Soros ist für zehn Jahre gesichert. "Was danach kommt, wissen wir nicht" , so Heller.

Soweit im voraus mag auch Karsten Neuhoff, Leiter des CPI in Berlin nicht planen. Vielmehr weißt er auf die ersten Projekte des CPI in Berlin hin: etwa die Verbesserung der Wärmedämmung in Altbauten - die bezeichnet das CPI als "möglicherweiste größte Quelle von Einsparungen".

Ebenfalls auf der Tagesordnung: der europäische Emissionshandel. Ein System das der Finanzier Soros im Juli noch abgelehnt hatte: "Das System kann manipuliert werden." Er forderte stattdessen eine Kohlendioxid-Steuer. Auch Heller sieht den Emissionshandel in seiner bisherigen Form kritisch, und präferiert die Steuer. Neuhoff mochte sich nicht so deutlich äußern: "Wir haben keine feste Meinung, sondern wollen das bestehende System vielmehr empirisch untersuchen."

Der 79- jährige Soros hat den Klimawandel als neues Betätigungsfeld entdeckt: außer den 100 Millionen US-Dollar für das CPI möchte er eine Milliarde US-Dollar in erneurbare Energien investieren.

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