Kommentar über den Dümmer See: Kooperation auch ohne Naturschutz

Anstatt sich erst einmal ein Bild zu machen, bietet Umweltminister Sander der Naturschutzring-Konkurrenz NUVD eine Beteiligung am neuen Kooperationsvertrag an. Und das, obwohl deren Mitglieder mit Naturschutz bisher ungefähr soviel am Hut hatten wie der ADAC. So geht es gar nicht.

Der Naturschutzring Dümmer e. V. hat einen Kooperationsvertrag mit der Landesregierung, der seit Jahren verlängert wurde. Anscheinend, weil der Verein vor Ort gute Arbeit leistet.

Das bescheinigen ihm nicht nur die Naturschutzbeauftragten der Anliegerkreise, sondern auch die EU oder der Agenda 21-Förderverein Diepholz, eine unabhängige Bürgerstiftung. Nach ihrer Auffassung hat der Naturschutzring "bundesweit anerkannte Maßstäbe gesetzt". Und die möchte der Förderverein bei der Neuvergabe des Vertrages in der Dümmerniederung "auch weiterhin gewahrt sehen", wie man die politischen Entscheidungsträger wissen ließ. Diese richteten im August eine Anfrage an die Landesregierung, wie man dort die Belange des Dümmer-Naturschutzes zu regeln gedenke. Das zuständige Umweltministerium ließ mitteilen: Die Arbeit des Naturschutzringes werde vor Ort wohl "sehr unterschiedlich beurteilt". Anstatt sich erst einmal ein Bild zu machen, bietet Umweltminister Sander der Naturschutzring-Konkurrenz NUVD eine Beteiligung am neuen Kooperationsvertrag an. Und das, obwohl deren Mitglieder mit Naturschutz bisher ungefähr soviel am Hut hatten wie der ADAC. Auch ist der NUVD personell praktisch identisch mit der Interessengemeinschaft Dümmer, eine Vereinigung von Jägern, Seglern und Tourismusvertretern. So geht es gar nicht.

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