Ordentliche Kritiken für Zune: Microsofts neuer iPod

Bislang ist Microsoft bei seinen Bemühungen stets gescheitert, Apples Vormachtstellung bei den MP3-Spielern zu überholen. Nun soll es ein neuer "Zune HD" richten.

Soll es richten: Der Zune HD. Bild: Avatar/K (Lizenz: CC-BY-ND)

Im Geschäft mit MP3-Playern ist der Software-Gigant Microsoft in der für ihn ungewöhnlichen Unterdog-Rolle unterwegs: Einen einstelligen Marktanteil erreicht seine Produktlinie "Zune", während Apples iPod konstant über 70 Prozent liegt. Trotzdem gibt der IT-Konzern nicht auf und wirft regelmäßig neue Modelle seiner eigenen MP3-Player-Linie auf den Markt - wenn auch vorerst nur in den USA.

Das neueste Modell namens Zune HD ist seit Dienstag in Amerika erhältlich und soll mit einem umgekrempelten Bedienkonzept und neuen Funktionen punkten, die Apples iPod touch angreifen.

Und tatsächlich bekommt der Zune HD bislang in den USA ordentliche Kritiken: Gute Verarbeitung und erstaunlich elegantes Design, heißt es da beispielsweise, treffe auf einen schönen Bildschirm, für den Microsoft extra die neue OLED-Technik nutzt, die brillanter strahlen soll. Außerdem erinnere die Bedienung per Fingerzeig an Apples iPod touch und wirke weniger altbacken als beim Vorgängermodell.

Doch gegen einen großen Markterfolg für Microsoft spricht auch beim neuen Microsoft-Musikspieler weiterhin einiges. So bietet Apples Flagschiff-iPod Zugriff auf den Software-Laden "App Store" mit mittlerweile über 65.000 Programmen, darunter zahllosen Spielen. Das Microsoft-Gerät soll zwar ebenfalls zur Game-Maschine aufgerüstet werden, doch ist ein Download zusätzlicher Programme frühestens ab Herbst möglich. Immerhin wirbt das Zune-Team bereits um iPod touch-Entwickler.

Und dann wäre da noch die Verwirrung um die Bezeichnung. "HD", sprich: hochauflösend, ist am neuen Zune nämlich nicht viel. So ist der Bildschirm deutlich kleiner als beim iPod touch (480 mal 272 Bildpunkte statt 480 mal 320). Einzig die Unterstützung des digitalen Hörfunkformats HD-Radio (in Deutschland nicht verfügbar) und ein HDMI-Anschlusskabel zur Darstellung von Videos auf Flachbildfernsehern sprechen für die Begriff "HD". Aber vielleicht reicht das ja schon, sich von Apple abzusetzen.

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