FC Bayern besiegt Dortmund 5:1: Die Rückkehr der Euphorie

Nach einem katastrophalen Saisonstart haben sich die Bayern in der Bundesligatabelle wieder nach vorne geschossen. Vor zwei Wochen besiegten sie Wolfsburg, jetzt musste Dortmund daran glauben.

Ein schlechtes Verhältnis war ihnen nachgesagt worden. Doch nach seinem Tor flog Ribery direkt in die Arme seines Trainers. Bild: dpa

DORTMUND dpa | Kühl, souverän, nervenstark - beim FC Bayern München ist aus Ernüchterung Euphorie geworden. Noch Minuten nach dem Schlusspfiff ließen sich die Profis des Rekordmeisters von den Fans für das famose 5:1 (1:1) in Dortmund feiern.

Mit dem Kantersieg gegen die in der Bundesliga zuvor daheim 19 Mal ungeschlagene Borussia ging die lange Suche nach einer neuen Erfolgsformel zu Ende. Dem beachtlichen 3:0 über Titelverteidiger VfL Wolfsburg vor zwei Wochen folgte ein weiteres Ausrufezeichen. Rechtzeitig vor dem Start in die Champions-League am Dienstag in Tel Aviv kehrte das alte "Mir san- mir"-Gefühl zurück. "Wenn wir immer so spielen wie heute in der 2. Halbzeit können wir in dieser Saison alle Ziele erreichen", befand Nationalspieler Bastian Schweinsteiger.

Die Treffer von Mario Gomez (36.), Schweinsteiger (50.), Franck Ribéry (65.) und Thomas Müller (78./88.) machten den holprigen Saisonstart vergessen. Vor allem der ausgelassene Jubel von Ribéry, der nach seinem sehenswerten Freistoßtreffer zum 3:1 schnurstracks in die Arme seines Trainers Louis van Gaal sprintete, sorgte für reichlich Gesprächsstoff. "Franck Ribéry hat gezeigt, dass er den Trainer liebt", kommentierte van Gaal, dem ein schwieriges Verhältnis zu seinem Star nachgesagt worden war. Weniger Grund zur Freude hatte BVB-Coach Jürgen Klopp, dessen Team vor 80.552 Zuschauern nach gutem Start und dem Treffer von Mats Hummels (10.) eine indiskutable zweite Halbzeit bot: "Wir haben im Laufe des Spiels die Überzeugung verloren, dass wir es schaffen können."

Borussia Dortmund - Bayern München 1:5 (1:1)

Borussia Dortmund: Weidenfeller - Owomoyela, Felipe Santana, Subotic, Dede - Hummels - Blaszczykowski (71. Valdez), Tinga - Sahin - Rangelow (61. Großkreutz), Zidan (61. Barrios)

Bayern München: Butt - Lahm, van Buyten, Badstuber, Braafheid - Timoschtschuk, Robben, Schweinsteiger, Altintop (46. Müller) - Olic, Gomez (46. Ribéry)

Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg) - Zuschauer: 80 552 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Hummels (11.), 1:1 Gomez (36.), 1:2 Schweinsteiger (50.), 1:3 Ribéry (65.), 1:4 Müller (78.), 1:5 Müller (88.)

Gelbe Karten: keine

Lange Zeit hatte es nämlich nicht nach einem Erfolgserlebnis für die Gäste ausgesehen. Ohne den zunächst auf die Bank beorderten Ribéry und den in München verbliebenen Nationalstürmer Miroslav Klose erwischten die Bayern einen Fehlstart. Die in dieser Phase furios aufspielende Borussia wurde früh belohnt: Ausgerechnet der ehemalige Münchner Hummels brachte sein Team mit einem platzierten Kopfball in Führung.

Erst nach diesem Rückschlag befreite sich der Rekordmeister vom Druck und fand mehr und mehr ins Spiel. Dennoch blieben torgefährliche Aktionen zunächst Mangelware. Immerhin bis zur 34. Minute mussten sich die Bayern-Fans gedulden, ehe sich ihrer Mannschaft bei einem Kopfball von Gomez nach einer Flanke des starken Arjen Robben die erste Chance bot. Nur zwei Minuten später ließ sich Gomez die zweite Chance zum Ausgleich nicht entgehen: Ein von Hummels verlängertes Zuspiel von Daniel van Buyten nutzte er zu seinem dritten Saisontreffer.

Zu Beginn der 2. Halbzeit erlöste van Gaal den Franzosen Ribery von seinem Dasein als Edelreservist. Der Einsatz des Flügelflitzers machte sich schnell bezahlt. Zwar verpasste der für Gomez eingewechselte Müller dessen Flanke von der rechten Seite, doch den Abpraller beförderte Schweinsteiger mit einem Schuss aus 18 Metern ins Tor. Kurz danach trat Ribery selbst als Torschütze in Erscheinung: Mit einem platzierten Freistoß aus 23 Metern sorgte er für das vorentscheidende 3:1. Damit war der Widerstand der Borussia gebrochen. Die ersten beiden Saisontreffer von Bayern-Angreifer Müller besiegelten die ernüchternde Heimschlappe.

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