Gorillas als Quelle: Forscher entdecken neuen HIV-Stamm
Bei einer Frau aus Kamerun haben Wissenschaftler einen neuen Stamm des HI-Virus entdeckt. Offenbar wurde er von Gorillas übertragen - alle anderen Stämme gehen auf Schimpansen zurück.
WASHINGTON ap | Wissenschaftler haben bei einer Frau aus dem westafrikanischen Staat Kamerun einen neuen HIV-Stamm entdeckt. Es unterscheidet sich von den drei bislang bekannten Stämmen des Aids-auslösenden HI-Virus und scheint einem vor kurzem bei Gorillas gefundenen Simian-Virus zu entsprechen, wie Forscher in der Montagausgabe des Fachmagazins Nature Medicine berichten. Die bisher bekannten Stämme des Immunschwäche-Virus sind mit dem bei Schimpansen vorkommenden Simian-Virus verwandt.
Dieser Befund "unterstreicht die andauernde Notwendigkeit, die Entstehung neuer HIV-Varianten genau im Blick zu behalten, vor allem in West- und Zentralafrika", erklärten die Forscher unter Führung von Jean-Christophe Plantier von der französischen Universität Rouen. Die wahrscheinlichste Erklärung für den neuen HIV-Stamm sei eine direkte Übertragung zwischen Gorilla und Mensch. Die Forscher schließen jedoch nicht aus, dass das Virus von Schimpansen auf Gorillas und dann auf Menschen übertragen wurde.
Die 62-jährige Frau aus Kamerun, die seit einigen Jahren in Paris lebt, hat erklärt, keinen Kontakt zu Affen oder deren Fleisch gehabt zu haben, als sie noch nahe der kamerunischen Hauptstadt Yaoundé lebte. Die Frau wurde 2004 positiv auf HIV (Human Immunodeficiency Virus) getestet. Seither ist sie Trägerin, zeigt aber bislang keine Anzeichen einer Aids-Erkrankung.
Wie verbreitet das neue Virus ist, muss noch geklärt werden. Die Forscher gehen davon aus, dass es in Kamerun und anderen Ländern bereits unbemerkt verbreitet sein könnte. Die schnelle Nachbildung (Replikation) des Virus' lasse darauf schließen, dass es an den menschlichen Körper gewöhnt sei, berichteten die Wissenschaftler.
Leser*innenkommentare
marina
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@ grübler: schau mal z.b. hier: http://members.tripod.com/hiv_aids/genom.htm
Küstenstelze
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Also, langsam wird es mir zuviel mit den Sommerloch-Themen in der taz.
Fragt doch mal an, ob es etwa n i c h t stimme, dass die Frau Geschlechtsverkehr mit einem Gorilla gehabt habe. Und dann macht ein Foto von ihr mit einem Tier aus dem Zoon (in eindeutiger Position). Dann ist es wirklich interessant u n d glaubwürdig für alle, die es glauben wollen und auch für die, die als Beleg ein Foto benötigen.
grübler
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@ nörgler,
du irrst. das virus wurde noch nicht mal nachgewiesen, lediglich antikörper werden nachgewiesen.
allerdings werden die auch bei etlichen anderen infektionen nachgewiesen.
so hat halb afrika aids.
Brigitte
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Wo steht in dem Artikel etwas von Fotos? Die werden wohl einfach per PCR das Genom sequenziert haben wie bei den bereits bekannten Stämmen auch.
Nörgler
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Immer diese Behauptungen, scheinen wohl seit der Schweinegrippe in den Trend gekommen zu sein. Von dieser gibt es übrigens seit Mai vom CDC in Atlanta Fotos. (Von der älteren Variante gibt es natürlich schon seit Jahrzehnten Fotos.)
Nicht immer nur nachlesen, auch mal nachprüfen!
(siehe images.google.de)
grübler
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nanu, da hat man noch nicht einmal das hiv-virus fotografieren (nachweisen) können, aber einen neuen stamm idendifiziert?
was unsere wissenschaftler alles können, unglaublich.
lolzorz
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Dann hat man also zum ersten Mal aufnahmen des HIV virus machen können?