Kommentar zum neuen Millerntor: Auferstanden aus Ruinen

Als Corny Littmann den FC St. Pauli vor sechseinhalb Jahren übernahm, befand sich dieser in rasantem Sturzflug in Richtung drohender Insolvenz. Heute steht der Verein finanziell solide dar.

Man kann ihn mögen oder nicht, ihn für eine unnahbare Diva halten oder auch für einen teamunfähigen Alleinunterhalter - eines aber ist gewiss: Mehr als jeder andere Präsident in der 99-jährigen Vereinsgeschichte hat Corny Littmann sich um den FC St. Pauli verdient gemacht. Als er den Club vor sechseinhalb Jahren übernahm, befand sich dieser in rasantem Sturzflug in Richtung sportlicher Bedeutungslosigkeit und drohender Insolvenz. Heute, viele Retteraktionen später, klopft der Verein wieder an der Tür der Bundesliga und steht finanziell solide dar.

Daneben nimmt ein Jahrhundertprojekt konkrete Form an, an dem sich schon viele Vereinspräsidenten gründlich verhoben hatten: Ein bundesligatauglicher Stadionneubau, der dem Kult-Charakter des Clubs Rechnung trägt und gleichzeitig die für den Spielbetrieb notwendigen Einnahmen generiert. Mit der Finanzzusage für die Haupttribüne ist das Herzstück des neuen Millerntors zum Greifen nah - auferstanden aus Ruinen.

Es wird immer Fans geben, denen Littmanns Kurs zu viel Kommerz und zu wenig echter Kult bedeutet. Sie aber müssen sich fragen lassen, warum sie statt der Profis nicht den Club-Nachwuchs unterstützen. Der spielt vor kaum gefüllten Rängen in der Regionalliga - dort, wo wohl auch das Profi-Team der Kiez-Kicker gelandet wäre, hätte niemand die Talfahrt gestoppt.

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