Kommentar Babyklappen-Streit: Kontrollieren und bessern

Die Art und Weise der Vorwürfe gegen den Findelbaby-Träger hat Züge einer Kampagne. Gefragt wäre aber ein kühler Kopf.

Bei dem Projekt Findelbaby gibt es einen Zielkonflikt. Einerseits möchte man schwangeren Frauen in Notlagen den Weg in das Hilfsangebot ebnen. Andererseits hat der Staat über das Kindeswohl zu wachen.

Die Lösung mit Notar und Altbürgermeister Henning Voscherau scheint hier sinnvoll. Er könnte beglaubigen, dass kein Kind verschwunden ist.

Dieser Vorwurf scheint ohnehin gänzlich aus der Luft gegriffen. Aber einmal lanciert, bleibt von Gerüchten immer etwas hängen. Der Träger Sternipark ist unbequem und deshalb nicht bei allen beliebt. Dass man fair mit ihm umgeht, hat er trotzdem verdient. Die Art und Weise, wie nun Vorwürfe gegen ihn erhoben werden, hat Züge einer Kampagne.

Da heißt es einen kühlen Kopf bewahren. Natürlich muss es auch für das Findelbaby-Projekt eine Art Kontrolle geben. Darüber darf aber nicht der Wert dieser größtenteils ehrenamtlich geleisteten Arbeit vergessen werden. Vor ein paar Jahren standen fast alle Politiker hinter dem Projekt, heute ist es auf einmal nicht mehr schick. Aber auch Politiker sollten ihre Überzeugungen nicht wie Unterhemden wechseln.

Ein Kompromiss wäre, beide Vorschläge anzunehmen. Voscherau könnte die Altfälle prüfen und ein anerkanntes Jugendinstitut helfen, für die Zukunft eine Lösung zu finden.

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Jahrgang 1964, seit 1992 Redakteurin der taz am Standort Hamburg für Bildung und Soziales. Schwerpunkte Schulpolitik, Jugendhilfe, Familienpolitik und Alltagsthemen.

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