Kommentar Schulreform: Abgenudelte Argumente

Die Schulreform wird kaum zu Fall gebracht werden durch die Initiative der Gegner: Die meisten Eltern wissen die Neuerungen zu schätzen.

Senatorin Goetsch hat die Schulreform ein großes Stück voran gebracht. Dass sie gestoppt wird von der Volksinitiative "Wir wollen lernen", das scheint in diesen Tagen zwar noch möglich - aber nicht wahrscheinlich.

Je öfter sie öffentlich beleuchtet werden, desto abgenudelter wirken die Einwände. Hinzu kommen unwahre Behauptungen wie etwa jene, Gymnasien drohe die Schließung, wenn sie im Jahr 2012 die Jahrgänge fünf und sechs an die Primarschule abgeben. Das allerdings sieht das attackierte Gesetz schlicht nicht vor.

Was fehlt, ist echtes Empörungspotenzial: In anderthalb Jahren qualifizierter Diskussion wurden auch die Bedenken der Gegner ernst genommen - und Lösungen dafür gefunden.

Selbst wenn am Ende ein Kind aus bürgerlichem Hause ein Jahr später mit Latein beginnt, scheint das verschmerzbar - wenn im Gegenzug die Bildungschancen für alle Kinder steigen. Sechs Jahre gemeinsames Lernen, kein Notendruck, kleinere Klassen, moderne Methoden und ein Schulsystem, das auf beiden Wegen zum Abitur führt: Vorteile, die die meisten Eltern in der Stadt zu schätzen wissen.

Die Schwachstellen liegen woanders. Etwa bei der Frage, ob die Stadtteilschule attraktiv wird und gute Chancen bietet. Aber diese Sorge ist nicht, was die Volksinitiative umtreibt.

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Jahrgang 1964, seit 1992 Redakteurin der taz am Standort Hamburg für Bildung und Soziales. Schwerpunkte Schulpolitik, Jugendhilfe, Familienpolitik und Alltagsthemen.

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