Kommentar Flughafenstreit: So nötig wie ein Kropf

Bedauerlich ist, dass die Flughafenbetreiber dabei das Interesse der Öffentlichkeit ignorieren und möglicherweise den Zorn der Bevölkerung auf sich lenken: Was den einst von den sowjetischen Truppen betriebenen Flughafen von anderen unterscheidet, ist sein 24-Stunden-Betrieb.

Laut in die Hände klatscht die Landesregierung in Schwerin bei jedem Investor, der sich in die wirtschaftliche Ödnis Mecklenburg-Vorpommerns verirrt. Manchmal scheint es, als wäre egal wer da kommt: Vor zwei Jahren kamen die Chinesen nach Parchim, hatten große Pläne - und sind immer noch einen riesigen Batzen des Kaufpreises schuldig.

Da überrascht es kaum, dass die Betreiber ihre roten Zahlen mit dem am besten zahlenden Auftraggeber zu bekämpfen versuchen - dem Militär. Der rote Startbahnteppich ist hier nie wirklich eingerollt worden.

Warum sollte man auch nicht den ehemaligen Militärflughafen wieder seiner Bestimmung zuführen? Bedauerlich ist, dass die Flughafenbetreiber dabei das Interesse der Öffentlichkeit ignorieren und möglicherweise den Zorn der Bevölkerung auf sich lenken: Was den einst von den sowjetischen Truppen betriebenen Flughafen von anderen unterscheidet, ist sein 24-Stunden-Betrieb: Vor allem die Möglichkeit zu Nachtflügen macht die Anlage für Militärtransporte attraktiv.

Pleite oder Protest: Dieses Dilemma hätte vermieden werden können - hätte das Land den Flughafen nach der Wende einfach geschlossen. Die Gegend um Parchim ist keine Urlaubsregion, auch kein wirtschaftlich entscheidender Umschlagplatz. Wozu braucht diese Ödnis einen eigenen Airport.

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