TV-Moderator Al Franken: Vom Entertainer zum Senator

Der ehemalige TV-Moderator Al Franken ist ein Lieblingsfeind der US-amerikanischen Rechten. Nun müssen sich die Republikaner im Senat mit ihm auseinandersetzen.

Bekannt wurde Al Franken durch die Comedy-Sendung "Saturday Night Life". Bild: reuters

Die zweite Kammer des US-Kongresses wird für ihn eine ungewohnte Umgebung sein. Inmitten von zumeist ergrauten Washingtoner Politprofis dürfte der 58-jährige ehemalige Fernsehunterhalter Al Franken im Senat leicht herausragen.

Nicht ganz ungewohnt ist für ihn hingegen die Rolle als Feindbild der US-amerikanischen Rechten. 2003 legte sich Franken mit dem rechtskonservativen Fernsehsender Fox News an. Sein Buch "Lügen und die lügenden Lügner, die sie verbreiten: ein fairer und ausgewogener Blick auf die Rechte" spielte in seinem Titel auf einen Fox-Werbeslogan an. Der Sender, der zu den wichtigsten medialen Stützen von Präsident George W. Bush und seinem Vize Richard Cheney gehörte, zog gegen Franken vor Gericht - und unterlag.

Bekannt für seine Respektlosigkeit wurde Franken aber bereits in den 70er-Jahren als einer der ersten Autoren und Moderatoren der Comedy-Sendung "Saturday Night Life". Von 1975 bis 1980 und wieder von 1990 bis 1995 agierte Franken dort vor und hinter der Kamera. Nach seinem Ausstieg aus der Sendung trat er unter anderem als Schauspieler auf und schaffte es mit mehreren Büchern in die Bestsellerlisten. Für kurze Zeit war er Gastwissenschafter an der Harvard-Universität. Seit 2005 schrieb er für die Website "Huffington Post".

Im Januar 2007 kündigte der Vater zweier Kinder seine Kandidatur für den US-Senat an. Während seines Wahlkampfes schlug er relativ sanfte Töne an. Mehr als ein halbes Jahr nach den letzten Kongresswahlen kann er nun den Beginn einer neuen Karriere feiern. Auch wenn er selbst betont, nicht als 60. Senator der Demokraten, sondern als einer der zwei Vertreter Minnesotas nach Washington zu gehen: Dass er mit seinem knappen Sieg nebenbei Geschichte schrieb, düfte den Entertainer freuen.

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