Zu Fuß gegen Gen-Lobbyisten: Wandern gegen Genmanipulation

Bio-Aktivisten wandern von Berlin nach Brüssel. Ende Juli wollen sie dort ankommen.

Joseph Wilhelm, Gründer des Wanderprotests, vor seinem Portrait. Bild: dpa

BERLIN taz | Für eine gentechnikfreie Welt kann man schon mal von Berlin nach Brüssel zu Fuß gehen, findet Joseph Wilhelm, Gründer der Biofirma Rapunzel. Jetzt setzt der 55-Jährige die Idee in die Tat um: Am Donnerstag hat er mit etwa 1.500 Unterstützern seine Wanderung gegen die umstrittene Technologie in der Landwirtschaft begonnen.

"Dort in Brüssel sitzen die ganzen bezahlten Lobbyisten der Gentechnikbranche", sagte Wilhelm bei der Auftaktkundgebung vor dem Berliner Schloss Charlottenburg. Er sieht sowohl Mensch als auch Umwelt von gentechnisch veränderten Pflanzen bedroht - und auch die 170.000 Arbeitsplätze in der Biobranche. "Die Kunden wollen keine Gentechnik in Lebensmitteln und vor allem nicht in Biolebensmitteln", rief er den versammelten Mitarbeitern von Unternehmen und Organisationen der Branche zu.

Neue Argumente lieferte ihm Vandana Shiva, Trägerin des Alternativen Nobelpreises. Sie kritisierte die Ankündigung des US-Konzerns Monsanto und seines deutschen Partners BASF, einen gegen Trockenheit resistenten Genmais auf den Markt zu bringen. "Das Problem ist: Er ist gut in einem Dürrejahr, aber sehr schlecht in einem guten Jahr. Am Ende löst er also überhaupt kein Problem", erklärte die indische Aktivistin.

Wer will, kann sich Wanderer Wilhelm anschließen. Die Tagesetappen sind maximal 30 Kilometer lang und führen unter anderem nach Leipzig, Marburg, und Maastricht. Die Ankunft in Brüssel soll am 30. Juli sein. (JMA)

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