Mainz bejubelt zweiten Aufstieg: "Es geht auch mit anderem Trainer"

Das Mainzer Team ist stolz, wieder erstklassig zu sein. Mainzers Manager vor allem, weil das dieses Mal ganz ohne Jürgen Klopp gelang.

Turnt vor Freude auf der Überdachung des Stadioneingangs: Mainzer Trainer Jörn Anderson. Bild: ap

MAINZ dpa | Als der zweite Bundesliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte perfekt war, herrschte am Mainzer Bruchweg Karnevalsstimmung wie am Rosenmontag. Trainer Jörn Andersen fiel Präsident Harald Strutz um den Hals, die Mainzer Spieler tanzten ausgelassen über den Rasen, wo sich kurz nach dem Schlusspfiff auch tausende von Fans tummelten.

"Wir freuen uns auf die Bundesliga und ich glaube, die Bundesliga freut sich auf uns", sagte Strutz nach dem 4:0-Sieg am Sonntag gegen Rot-Weiß Oberhausen. "Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft."

Andersen fand sogar Worte für seinen Vorgänger: "Ich hoffe, Jürgen Klopp kann die Enttäuschung von gestern etwas vergessen und sich heute mit den Mainzern freuen", sagte der Norweger. "Jürgen hat hier tolle Vorarbeit geleistet."

FSV-Manager Christian Heidel war unendlich stolz auf den Aufstieg. "Nach dem Weggang von Jürgen Klopp haben uns doch viele Leute prophezeit, dass hier alles zusammenbricht", sagte Heidel. "Doch Jörn Andersen hat gezeigt, dass es auch mit einem anderen Trainer geht - Respekt."

Gefeierte Helden waren neben Coach Andersen, der nach dem Schlusspfiff zahlreiche Bierduschen über sich ergehen lassen musste, die beiden Angreifer Srdjan Baljak und Aristide Bancé, die mit je zwei Treffern alle Zweifel am zweiten Sprung in die Eliteklasse nach 2004 beseitigten.

"Jetzt wird die ganze Nacht gefeiert. Die Leute sind so bekloppt hier, die würden jedes Jahr so feiern", sagte Strutz, der sich besonders auf ein Wiedersehen mit dem vor der Saison zu Borussia Dortmund gewechselten Kultrainer Klopp freut. "Wir sehen uns wieder, keine Frage", jubelte der FSV-Präsident in Anlehnung an einen der Sprüche des früheren Coaches.

Dessen Nachfolger Andersen stimmte nach dem Schlusspfiff die traditionelle Mainzer Humba an und trat damit auch feiertechnisch aus dem langen Schatten seines Vorgängers. "Es war eine Saison mit Höhen und Tiefen, es gab viele Störfeuer", sagte Kapitän Dimo Wache. "Doch wir standen im Halbfinale des DFB-Pokals und sind aufgestiegen - was kann man als Zweitligist mehr erreichen."

Gut 20.000 Zuschauer im ausverkauften Bruchwegstadion hatten bereits um zwölf Uhr mittags für viel Atmosphäre gesorgt. Und als Baljak mit seinen beiden Treffern in der Anfangsphase schnell für klare Verhältnisse gesorgt hatte, nahm die Party ihren Lauf. "Das war ganz wichtig", sagte Heidel. "Wir wir in Mainz in entscheidenden Spielen ja schon so viel Scheiße gemacht."

Am Abend bereiteten mehr als 20.000 Fans dem Team auf dem ehrwürdigen Gutenbergplatz einen großen Empfang. Im Mittelpunkt der Ovationen stand weiter der Trainer, der zu Saisonbeginn in der Domstadt noch mit viel Skepsis empfangen worden war. "Andersen, Andersen", skandierten die Anhänger vor dem Mainzer Theater und der Norweger genoss den Jubel in vollen Zügen.

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