Flugzeugabsturz in Buffalo: Unglücksmaschine flog per Autopilot

Drei Tage nach dem Flugzeugabsturz in Buffalo gibt es erste Hinweise auf die Unglücksursache. Die Propellermaschine war vom Autopiloten gelenkt worden, obwohl dies bei Eiswetter gefährlich sei.

50 Tote gab es bei dem Flugzeugabsturz am 13. Februar. Bild: ap

WASHINGTON/NEW YORK dpa Der Pilot der in Buffalo (US-Staat New York) abgestürzten Passagiermaschine hat möglicherweise gegen Regeln der Flugsicherheit verstoßen. Das Flugzeug sei vom Autopiloten gelenkt worden, obwohl die Fluggesellschaft und die US-Luftfahrtaufsicht bei Eiswetter eine Steuerung per Hand empfehlen, sagte Sonntag der Sprecher der Verkehrssicherheitsbehörde NTSB, Steve Chealander, nach Angaben der Onlineausgabe der "New York Daily News". Die Propellermaschine war in der Nacht zum Freitag beim Landeanflug auf den Flughafen in Buffalo in ein Haus gestürzt. Alle 49 Menschen an Bord und ein Mann am Boden kamen dabei ums Leben.

"Bei einer Steuerung per Hand kann man Dinge früher erkennen, als das beim Autopiloten der Fall ist", sagte Chealander. Der Pilot hatte kurz vor dem Absturz stark verreiste Tragflächen und Cockpitfenster gemeldet. Es sei aber unklar, wann genau der Pilot die automatische Steuerung des zweimotorigen Flugzeugs vom Typ Dash 8 Bombardier Q400 einschaltete. "Wenn der Autopilot eingeschaltet bleibt und es zu Vereisungen kommt, könnte der Pilot in eine sehr schwierige Lage kommen", sagte Flugsicherheitsexperte William Voss der Zeitung "Toronto Star". Das Eis verändere die Form der Tragflächen.

Bis zum Sonntag konnten nach Angaben der Behörden zunächst 15 Leichen geborgen werden. Nach Erkenntnissen der Ermittler schlug das Flugzeug flach auf und nicht wie zunächst angenommen steil mit der Nase zuerst. Darauf deute die Lage der Wrackteile hin, hieß es von der NTSB am Sonntag. Bergungstrupps durchkämmten am Wochenende weiter in eisigen Temperaturen das Trümmerfeld. Es wird den Angaben zufolge noch Tage dauern, bis alle Opfer geborgen sein werden.

Nach den Worten Chealanders ereignete sich das Unglück "augenblicklich". "Sie hatten plötzlich eine ganze Menge (Probleme), und dann sind sie runtergekommen", erläuterte er. Bereits am Freitag waren der Flugschreiber und der Stimmrekorder geborgen worden. Es werde nach allen Richtungen ermittelt, sagte Chealander.

In der Unglücksnacht hatte es in der Region von Buffalo geschneit und geregnet. Wie es hieß, notierten auch die Piloten anderer Maschinen Vereisungen. Flug 3407 war vom Flughafen Newark in New Jersey gestartet. Das zweimotorige Flugzeug der regionalen Gesellschaft Colgan Air flog im Auftrag der Continental Airlines. Nur wenige Kilometer war die Maschine von ihrem Zielflughafen entfernt, als plötzlich der Funkverkehr abriss.

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