Sarkozy fordert Verkaufsstopp: Präsident gegen Voodoo-Puppe

Der französische Präsident verklagt einen Verlag, der eine Voodoo-Puppe mit seinem Konterfei vertreibt: Sarkozy ist empört und kämpft um sein Recht am eigenen Bild.

Nikolas Sarkozy im Puppengewand: Mit Voodoo hört der Spaß auf. Bild: dpa

PARIS dpa/taz Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy empört sich über eine Voodoo-Puppe mit seinem Konterfei. Gegen den Verlag, der die Puppe mit seinem Ebenbild verkauft, zieht er am Freitag in Paris vor Gericht, berichtet die französische Tageszeitung "Le Monde".

Auf die einzelnen Körperteile der Voodoo-Puppe sind Sarkozy-Zitate gedruckt, die dieser während seiner Amtszeit oft im beleidigenden Stil von sich gegeben hat. So heißt es etwa: "Mehr arbeiten, um mehr zu verdienen" oder "Hau' ab, Du Idiot", das Sarkozy einem Pariser Agrarmesse-Besucher entgegnete, der ihm nicht die Hand schütteln wollte.

Die Käufer der Sarkozy-Puppe könnten Dank des "ausgebrüteten Zaubers" eines Voodoo-Spezialisten den französischen Präsidenten "daran hindern, noch mehr Schaden anzurichten" und ihm "den Fluch austreiben", hieß es in der Werbung, die der Verlag für die Präsidentenpuppe publiziert hatte.

Sarkozy will in dem Schiedsverfahren gegenüber der Gesellschaft K&B Editions erreichen, dass die Voodoo-Puppe zurückgezogen wird. Das geht aus den Gerichtsakten des Pariser Landgerichts hervor.

Ein Sprecher des K&B-Verlages bezeichnete hingegen die Reaktion Sarkozys als "völlig unverhältnismäßig" und lehnte jede Rücknahme der Sarkozy-Puppe ab. Der Sprecher wies dabei außerdem auf den "spielerischen und humorvollen Charakter" des beiliegenden Handbuchs und der Puppe hin. So seien bereits 12.000 Exemplare von der Präsidenten-Figur verkauft worden. Der Verlag K&B hatte die Sarkozy-Puppe mit Voodoo-Anleitung und zwölf beigelegten Nadeln bereits seit Anfang Oktober für 12,95 Euro im Programm.

Der Rechtsanwalt des französischen Präsidenten hatte den Verlag bereits Mitte Oktober - eine Woche nach Erscheinen der Voodoo-Puppe - schriftlich auf Sarkozys "exklusives und absolutes Recht" an seinem Bild hingewiesen, berichtete "Le Monde". Der Anwalt habe außerdem verlangt, dass die Puppe sofort vom Markt genommen werde.

Auch von der ehemaligen Präsidentschaftskandidatin Ségolène Royal ist eine Voodoo-Puppe im Online-Shop erhältlich. So gibt es ihre Puppe passend zur Parteifarbe - in einem sozialistischen Rot. Auf dem Ebenbild der roten Royal stehen unter anderem ihr Ausspruch "Es lebe das freie Québec" und ihr Lob auf die "chinesische Justiz".

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