Deutscher Entwicklungsdienst: Arbeit für den Frieden

Der Deutsche Entwicklungsdienst (DED) baut seine Hilfe in Kambodscha und Afghanistan aus. Erwünscht ist er aber nicht immer.

Friedensdienst ist wichtig. Bild: dpa

BONN taz Eine positive Bilanz seiner Arbeit im vergangenen Jahr zog der Deutsche Entwicklungsdienst (DED) am Dienstag in Bonn. Der DED verfolge "konsequent das Ziel, die lokalen Kompetenzen und die Eigenverantwortung für eine selbstbestimmte Entwicklung zu stärken", sagte DED-Geschäftsführer Jürgen Wilhelm bei der Vorstellung des Jahresberichts seiner Organisation. Der DED habe einen "beachtlichen Beitrag zur Minderung der Armut" geleistet.

Der DED ist der größte staatliche Personalentsendedienst Europas. In 48 Ländern ist er aktiv. Rund 88 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt sowie durch Aufträge Dritter und Partnerleistungen nochmals 11 Millionen Euro konnte der DED 2007 für seine Arbeit vereinnahmen. Für dieses Jahr stehen ihm 120 Millionen Euro zur Verfügung, nach den Haushaltsplanungen der Bundesregierung für 2009 sogar 155 Millionen Euro.

Deutlich ausgebaut hat der DED sein Engagement im Rahmen des Zivilen Friedensdienstes. Einen Schwerpunkt bildete dabei im vergangenen Jahr die Unterstützung von Partnerorganisationen in Kambodscha bei der psychologischen Betreuung von traumatisierten Opfern des Terrorregimes Pol Pots und bei der Begleitung von Nebenklägern am Rote-Khmer-Tribunal. Das fände die kambodschanische Regierung "nicht immer lustig", sagte Wilhelm. Es gebe "Versuche des Zurückdrängens zivilgesellschaftlicher Gruppen".

In Afghanistan entstanden in der nordöstlichen Provinz Badakschan mit DED-Hilfe drei Wasserfließkraftwerke. Bei allen Schwierigkeiten seien das Beiträge zur "Konsolidierung einer Friedenskultur", so Wilhelm. "Es funktioniert im kleinen regionalen Rahmen." Bemerkenswert: Trotz der "persönlichen Risikosituation" gebe es "ein Überangebot an Menschen, die gerne in Afghanistan arbeiten wollen".

Der DED beschäftigte 2007 gut 1.100 Entwicklungshelfer, 400 einheimische Fachkräfte sowie 300 Ortskräfte - über die Hälfte von ihnen in Afrika. Darüber hinaus arbeiten 250 Mitarbeiter in den Länderbüros und der Zentrale in Bonn. Das Durchschnittsalter der Helfer beträgt 41 Jahre, die Frauenquote 44 Prozent. Seit dem vergangenen Jahr erhalten sie gemäß dem Entwicklungshilfegesetz kein Arbeitsentgelt im üblichen Sinne mehr, sondern Unterhaltsleistungen und soziale Absicherungen für sich und ihre Angehörigen. Der DED trage dazu bei, "Weltoffenheit zu leben", sagte der Verwaltungsratsvorsitzende Uwe Runge.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.