die wahrheit: Peer Steinbrück

Napoleonische Altherrenfantasie

Schlachtentraumfoto. Bild: ap

Selten hat uns eine Altherrenfantasie mehr abgestoßen: Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hätte gern vor der Schlacht von Austerlitz mit Napoleon Schach gespielt. "Man vergewissert sich der eigenen Position und versetzt sich in den Gegner hinein: Was hat der vor? Ich hätte gerne gewusst, ob er so Schach spielt, wie er seine Feldzüge angelegt hat", vertraute er seinen größten Traum der Süddeutschen Zeitung an. Meist aber spiele er gegen einen Computer, manchmal allerdings auch mit dem ehemaligen Innenminister Otto Schily, gelegentlich auch mit Altkanzler Helmut Schmidt: "Während des Spiels braucht es gedämmtes Licht, ein Glas Rotwein, einen Aschenbecher - und alle müssen den Mund halten." Diese Vorstellung ist ganz schrecklich deprimierend: Alte, ranzige Männer, die sich als Feldherren in Schlachten mit Napoleon hineinträumen, hocken bei gedämmten Licht zusammen, schieben Spielfiguren herum und warten auf den Tod. Fast müssten wir weinen, wenn es sich um richtige Menschen und nicht um Mumien wie Steinbrück, Schily und Schmidt handelte.

Die Wahrheit auf taz.de

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

ist die einzige Satire- und Humorseite einer Tageszeitung weltweit. Sie hat den ©Tom. Und drei Grundsätze.

kari

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.