Haider tritt an: Spiel's noch einmal, Jörg

Jörg Haider tritt im September bei der österreichischen Nationalratswahl als Spitzenkandidat des BZÖ an. Und will damit die Partei vor der Bedeutungslosigkeit retten.

Jörg Haider, wo er sich am wohlsten fühlt: am rechten Rand. Bild: dpa

WIEN dpa/taz Jörg Haider mag seinen alten Traum nicht aufgeben - er will Kanzler von Österreich werden. Am Donnerstag hat er in Wien bekanntgegeben, dass er als Spitzenkandidat für das Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) antreten wird, denn es sei seine "patriotische Verpflichtung". In Österreich finden am 28. September Neuwahlen statt, weil die Koalition aus Sozialdemokraten (SPÖ) und der Volkspartei (ÖVP) unter Bundeskanzler Alfred Gusenbauer gescheitert ist.

Vor wenigen Tagen schon hatte Haider auch den Vorsitz des seit 2005 existierenden BZÖ übernommen. Damals spaltete sich Haider nach einem Richtungsstreit mit einigen Mitstreitern von der Freiheitlichen Partei (FPÖ) ab, und regierte bis 2006 in einer Koalition mit der ÖVP. Haider war allerdings nie Mitglied der Regierungsmannschaft.

Nach acht Jahren Abstinenz mischt Haider also wieder offiziell in der österreichischen Bundespolitik mit. Der Rechtspopulist kündigte allerdings an, nur dann seinen derzeitigen Posten als Landeshauptmann von Kärnten aufgeben und nach Wien wechseln zu wollen, wenn er Bundeskanzler werde. Das BZÖ ist aber weit davon entfernt, Kanzleransprüche stellen zu können. Bei der letzten Nationalratswahl 2006 erreichte das Bündnis gerade einmal 4,1 Prozent der Stimmen - und konnte sich nur durch das gute Abschneiden in Kärnten Ratssitze sichern.

Einen gewöhnlichen Parlamentssitz werde er in Wien nicht annehmen, kündigte der 58-jährige Haider an. Trotzdem plant er in der Bundespartei zukünftig eine wichtigere Rolle zu spielen. Wenn auch nicht als Kanzler.

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