Ausschlusskandidat brüskiert Ypsilanti erneut: Clement bleibt stur

Der Ex-Wirtschaftsminister hat in einem TV-Interview die Politik Ypsilantis erneut scharf kritisiert - obwohl er sich ein paar Stunden zuvor noch dafür entschuldigt hatte.

Wolfgang Clement schlägt zurück - heute wie damals auf der Weltausstellung 2005 in Hannover. Dort hatten Jugendliche ihm den Stinkefinger vor die Nase gehalten, Clement tats ihnen gleich. Bild: dpa

Wolfgang Clement tut´s schon wieder. In einem TV-Interview am Mittwochabend bekräftigte er erneut, dass er Andrea Ypsilanti mit ihrer Politik in Hessen nicht gewählt hätte. Er hoffe noch immer, dass die Koalition mit den "PDS-Linken" nicht zustande kommt.

Ein paar Stunden zuvor hatte der Ex-Wirtschaftsminister noch versöhnlichere Töne angeschlagen. Vor Journalisten sagte er, es tue ihm leid, wenn er mit seinen Aussagen vor der hessischen Landtagswahl die Gefühle einiger Parteifreunde in Hessen verletzt habe. Das sei nicht seine Absicht gewesen.

Führende SPD-Politiker wollten daraufhin die Debatte um seine Person für beendet erklären. Hannelore Kraft, SPD-Landesvorsitzende in NRW, sagte, sie hoffe, dass die Diskussion damit erledigt sei, wolle der Entscheidung der Bundesschiedskommission über einen möglichen Parteiausschluss aber nicht vorgreifen.

Mit Clements Sturkopf hatte Kraft wohl nicht gerechnet. Zwar wiederholte er im Gespräch mit Claus Kleber im heute-journal seine Entschuldigung, kritisierte Ypsilantis Politik aber erneut scharf: "Ich kann nicht eine Energiepolitik unterstützen, die ich für irreal halte". Deswegen bleibe er dabei, dass er die SPD in Hessen nicht gewählt hätte. Das sei aber seine persönliche Meinung gewesen und keine Wahlempfehlung.

Auch das angestrebte Linksbündnis in Hessen lehnte Clement erneut ab. Für ihn gehöre "die SPD in die Mitte der Gesellschaft und nicht in eine wie auch immer geartete Koalition mit den PDS-Linken".

Die Deutschen stehen laut einer Umfrage mehrheitlich hinter Clement. Zwar glaubt knapp die Hälfte der Befragten, dass Clement seiner Partei geschadet habe, trotzdem sprechen sich drei Viertel gegen einen Parteiausschluss aus. Zu diesem Ergebnis kommt der neue ARD-"Deutschlandtrend".

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