Geiselnahme in Afghanistan: Entführter Deutscher wieder frei

Nach Angaben des afghanischen Geheimdienstes ist der in Kabul entführte Geschäftsmann befreit worden. Offenbar hatte die Geiselnahme einen kriminellen Hintergrund.

Wieder ein Fall weniger für den deutschen Krisenstab. Bild: dpa

KABUL dpa Der in Afghanistan entführte Deutsche ist nach Angaben des afghanischen Geheimdienstes NDS wieder frei. Geheimdienst-Sprecher Sayed Ansari sagte, der Mann sei in der Nacht zuvor nach etwa zwei Wochen Geiselhaft befreit worden. Drei Geiselnehmer seien festgenommen worden. Erst am Mittwoch hat das Auswärtige Amt bekanntgegeben, dass der Geschäftsmann, der sowohl die deutsche als auch die afghanische Staatsangehörigkeit besitzt, in der Hauptstadt Kabul verschleppt worden war. Die Tat hatte vermutlich einen kriminellen Hintergrund. Das Auswärtige Amt ging von einer "verbrecherischen Entführung" aus.

Ein weiterer NDS-Offizier, der anonym bleiben wollte, sagte, zur Befreiung des Geschäftsmannes sei es im Distrikt Bagram in der Provinz Parwan rund 50 Kilometer nördlich von Kabul gekommen. Neben den drei Festgenommenen suche man nach weiteren Mittätern. Aus Sicherheitskreisen in Kabul hatte es am Mittwoch geheißen, der Geschäftsmann sei seit rund einem halben Jahr wieder in Afghanistan und abends nach der Arbeit in der Hauptstadt Kabul entführt worden. Man gehe weder von einem politischen Motiv noch von einem Bezug zu Deutschland aus.

Offenbar handele es sich um einen Fall mit kriminellem Hintergrund und "um einen typischen Fall der hiesigen Entführungsindustrie", hatte es weiter geheißen. Entführungen mit kriminellem Hintergrund haben landesweit, aber auch in der schwer gesicherten Hauptstadt Kabul, deutlich zugenommen. Am 16. Dezember 2007 war der Deutsche Harald Kleber in der Provinz Herat im Westen des Landes entführt worden. Sein Schicksal ist weiter ungewiss.

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