Umweltzone Berlin: Kaum dicke Luft

Die Feinstaubwerte in Berlin sind in Ordnung - auch dank der Umweltzone, sagt die Umweltverwaltung.

Die Senatsverwaltung für Umwelt hatte am Montag eine gute Nachricht zu verkünden: Die Feinstaubwerte in der Stadt seien auch dank der Einführung der Umweltzone deutlich gesunken, freute sich Sprecherin Regina Kneiding. Bisher habe es an der Frankfurter Allee, der am stärksten mit den schwebenden Partikeln belasteten Straße, neun Überschreitungen der EU-Grenzwerte gegeben. 2007 war die Luft im gleichen Zeitraum dort bereits 18-mal stark verstaubt gewesen. Auch auf dem Automarkt habe es Bewegung gegeben, so Kneiding. Es seien 60 Prozent weniger Pkws mit hohem Feinstaubausstoß und ein Drittel weniger schädliche Lastwagen angemeldet worden.

Ob diese Entwicklungen tatsächlich auf die Umweltzone zurückzuführen sind, könne man aber erst Ende des Jahres feststellen, räumte die Sprecherin ein. So habe auch der viele Regen vermutlich zu einer besseren Luftqualität beigetragen.

Erst am Freitag hatte der Europäische Gerichtshof entschieden, dass Bürger bei den Behörden einen Aktionsplan gegen Feinstaub einklagen können - und damit auch die Einführung der Berliner Umweltzone bestätigt. 1,16 Millionen Plaketten wurden in der Hauptstadt inzwischen ausgegeben. Polizei und Ordnungsämter ertappten rund 16.000 Fahrer ohne Aufkleber innerhalb des S-Bahn-Rings. Vor allem Gäste hat es erwischt: Die Mehrzahl der Umweltzonensünder kam nicht aus Berlin.

Carmen Schultze vom BUND mahnte am Montag zur Zurückhaltung. "Auch Witterung und Windverhältnisse bestimmen die Feinstaubwerte. Man kann nach einem halben Jahr noch keine verbesserte Luftqualität konstatieren." Felicitas Kubala von den Grünen sagte: "Statt in Euphorie auszubrechen, sollte der Senat eine Strategie entwickeln, wie er die zweite Stufe der Umweltzone ab 2010 umsetzen will."

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