13,5 Millionen Euro Schaden: Teenager gesteht Cyberkriminalität

Ein 18-jähriger Neuseeländer, der als mutmaßlicher Kopf eines Hacker-Rings gilt, hat sich schuldig bekannt. Seine Truppe soll Schaden in Millionenhöhe angerichtet haben.

Schätzungsweise 1,3 Millionen Rechner weltweit sollen infiziert worden sein. Bild: ap

Es klingt wie eine Geschichte aus einem Film: Ein 18-jähriger Computer-Freak aus Neuseeland soll einen international agierenden Hacker-Ring angeführt haben. Der soll in den letzten Jahren mehr als eine Million Rechner mit Viren infiziert, Geld von fremden Bankkonten transferiert und einen Gesamtschaden von mehr als 13 Millionen Euro erwirtschaftet haben.

Aber die Geschichte ist keine Fiktion. Denn am Dienstag hat der angeklagte 18-jährige Neuseeländer sich in allen sechs Anklagepunkten für schuldig bekannt. Unter dem Nickname "AKILL" soll er als Kopf einer Hackerbande agiert haben. Gemeinsam verschickte sie Viren, Würmer und Trojaner verschickt, dank derer sie Kontrolle über die Rechner ihrer Opfer bekamen. So verschafften sie sich Zugriff auf Bankkonten, Logins, Kreditkarten-Informationen oder bombadierten die Opfer mit Spam.

Der 18-jährige Angeklagte soll die Software für diese Raubzüge geschrieben haben und seine Fähigkeiten Kriminellen weltweit zur Verfügung gestellt haben. Der Clou der Software: Die Anti-Spyware der befallenen Computern übersah sie. Selbst Experten stuften die Bot-Programmierungen als hochwertig ein - und das, obwohl der Jugendliche sich Programmieren und Datenverschlüsselung selbst angeeignet hatte.

Der Teenager war im vergangenen November nach 18-monatiger Fahndung der amerikanischen Bundespolizei FBI und der niederländischen und neuseeländischen Sicherheitsbehörden in seinem Heimatort Hamilton rund eine Autostunde südlich von Auckland gefasst worden.

Berichten zufolge dürfte der 18-Jährige aber aus gesundheitlichen Gründen um eine Haftstrafe herumkommen. Da er an dem Asperger-Syndrom, einer Form des Autismus, leide, habe der Richter bereits erkennen lassen, dass er den Angeklagten wohl nicht ins Gefängnis schicken werde, hieß es. Hinzu kommt, dass der heute 18-Jährige zur Tatzeit noch minderjährig war.

Im Prozess gab der Angeklagte zu, dass er sich darüber bewusst war, dass das, was er tat, illegal war - habe es jedoch nicht als kriminell erachtet. Ein Polizei-Officer, der den Jugendlichen interviewt hatte, drängte sich der Eindruck auf, dass "sein Interesse an Computerspielen sich auf die reale Welt übertragen hat", berichtet das Online-Magazin stuff.co.nz. Ein Urteil in dem Prozess wird im Mai erwartet.

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