Kein Hinweis auf Amoklauf-Pläne: Entwarnung für gesperrte Schule

Nach einem Hinweis aus Finnland auf einen möglichen Amoklauf hatte die Polizei eine Schule bei Düsseldorf geschlossen. Eine Durchsuchung brachte keine weiteren Hinweise, die Polizei gibt Entwarnung

Gesperrter Schulweg nach Amokverdacht. Bild: ap

BERLIN/KAARST taz/dpa Die Polizei hat ein Gymnasium im nordrhein-westfälischen Kaarst abgeriegelt - um einen möglicherweise geplanten Amoklauf zu verhindern. Nach der Durchsuchung des Gebäudes und weiteren Ermittlungen gab die Polizei am Mittag jedoch Entwarnung.

Die Durchsuchung der Schule habe keine Hinweise auf eine Gefahr gebracht, sagte der Sprecher der Neusser Polizei, Hans-Willi Arnold. Auch Gespräche mit Lehrern hätten keine Hinweise zu auffälligen Schülern ergeben. Die weiteren Ermittlungen sollen sich nun auf die Zusammenarbeit mit den finnischen Behörden konzentrieren, die den deutschen Beamten den Hinweis auf die mögliche Tat in Kaarst geliefert hatten.

Finnische Ermittler waren in einem Chatroom-Gespräch im Internet auf eine Unterhaltung zweier Personen gestoßen, die wiederum gehört haben wollen, dass ein Amoklauf am Kaarster Gymnasium geplant sein könne.

Nach dem Amok-Alarm von Köln und dem Amoklauf von Finnland zu Beginn des Monats wunderte sich Arnold nach eigenen Angaben nicht über diese neuen Hinweise. "Man muss immer mit Trittbrettfahrern rechnen." Dabei seien 95 Prozent solcher Ankündigen heiße Luft, zeigte er sich überzeugt. Wenn die Polizei die Verdächtigen anspreche, sagten diese über ihre Ankündigungen, dass dies gar nicht so gemeint gewesen sei. Er rechne damit, dass am morgigen Mittwoch der Unterricht wieder aufgenommen werden könne.

Ein von zwei Schülern am Kölner Georg-Büchner Gymnasium angeblich geplanter Amoklauf hatte Beginn der Woche für erneute Diskussionen um Amokläufe und mögliche Trittbrettfahrer ausgelöst. Einer der Schüler hatte Selbstmord begangen, nachdem die Polizei durch Hinweise von Mitschülern auf die Pläne aufmerksam geworden war. Ursprünglich hieß es, die Schüler wollten den Plan am Jahrestag des Amoklaufs von Emsdetten ausführen, bei dem 37 Menschen verletzt worden waren.

Bei dem Amoklauf von Finnland hatte am 7. November ein Abiturient sechs Schüler und zwei Frauen an einem Schulzentrum in der Kleinstadt Tuusula ermordet.

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