IT-Sektor: Computerbranche sahnt ab

Intel spart sich durch Stellenabbau zum Rekordgewinn. IBM geht es ebenfalls gut. Und auch in Deutschland gibt es einen positiven Trend.

Satte Gewinne? Kein Wunder. Jeder zehnte Mitarbeiter wurde letztes Jahr gefeuert. Bild: ap

BERLIN taz Der IT-Branche geht es gut. Der weltgrößte Chiphersteller Intel legte am Dienstagabend ein neues Rekordergebnis vor. Im dritten Quartal 2007 verbuchte das Unternehmen einen Gewinn von 1,9 Milliarden Dollar - das sind 43 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die im Vorfeld an der Wall Street geäußerten Erwartungen übertraf Intel damit deutlich. Die Folge war ein Aktienplus von mehr als vier Prozent.

Ein Grund für die Ergebnissteigerung: Intel hat im vergangenen Jahr weltweit 10.500 Jobs gestrichen, etwa zehn Prozent der gesamten Belegschaft. Außerdem habe die steigende Nachfrage nach Personalcomputern das Ergebnis beflügelt, sagte Konzernchef Paul Otellini. Auch für den Rest des Jahres erwartet Intel ein gutes Geschäft und kündigte gleichzeitig in einer Telefonkonferenz an, dass weitere 2.000 Stellen gestrichen werden sollen.

Der weltgrößte IT-Dienstleister IBM hat ebenfalls mehr Profit gemacht. Der Gewinn stieg um sechs Prozent auf 2,36 Milliarden Dollar. Allerdings hat IBM nicht mehr Computer verkauft. Im Hardware-Bereich sind die Umsätze und Gewinnmargen sogar gesunken. Dies sei durch bessere Geschäfte mit Software und Dienstleistungen mehr als ausgeglichen worden. Den Anlegern reichte das allerdings nicht, der IBM-Aktienkurs sank um rund ein Prozent.

Die Stimmung in der deutschen IT-Branche ist ebenfalls positiv. Laut Aussagen des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) über das erste Quartal 2007 ist die Stimmung so gut wie seit sechs Jahren nicht mehr. Bitkom führt zu diesem Thema quartalsweise eine Umfrage in der Branche für Informations- und Kommunikationstechnik durch. Die aktuellen Zahlen werden der Öffentlichkeit erst in der nächsten Woche präsentiert. Nach Angaben eines Sprechers habe sich der insgesamt positive Trend aber in den vergangenen Monaten fortgesetzt.

Der letzten Umfrage nach rechnen 78 Prozent der befragten Unternehmen mit einem steigenden Umsatz. Insbesondere die Anbieter von Software, IT-Dienstleistungen und digitaler Unterhaltungselektronik seien als Antrieb für die positive Entwicklung zu nennen. Einzig in der Telekommunikationsbranche sei aufgrund des harten Wettbewerbs mit Einschränkungen zu rechnen.

Gebremst wird der Aufschwung durch den Mangel an Fachkräften. So erklärten 56 Prozent der befragten Unternehmer, dass ihre Geschäftstätigkeit durch fehlende Fachkräfte behindert werde. Wie es den deutschen Unternehmen geht, wird sich schon ab dem heutigen Donnerstag zeigen. Dann legt SAP seinen Zwischenbericht vor. Der Chiphersteller Infineon folgt am 14. November.

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