Präsident und Jugend: Den richtigen Pfad finden

Die Pfadfinder feiern ihren 100. Geburtstag - im Garten von Bundespräsident Horst Köhler.

Unter Gleichgesinnten: Der Präsident am Lagerfeuer der Pfadfinder Bild: AP

Endlich wissen wir, wem Horst Köhler sein Händchen für Friedensarbeit und Völkerverständigung zu verdanken hat: den Pfadfindern! "Ich will nicht sagen, dass ich Bundespräsident geworden bin, weil ich bei den Pfadfindern war, aber die Erfahrungen und das Lernen in der Gemeinschaft haben mich für mein ganzes Leben geprägt", verkündete er bei der Jubiläumsfeier zum hundertjährigen Bestehen der Pfadfinderbewegung im Park von Schloss Bellevue. Dort habe er gelernt, sich selbst und anderen gegenüber verantwortlich zu handeln und für eine bessere Welt einzutreten.

Als IWF-Chef hatte er das mit der Weltverbesserung dann doch nicht mehr so auf dem Schirm. Aber als Bundespräsident hat er schließlich wieder auf den richtigen Pfad zurückgefunden und darf nun fast nur noch Gutes tun.

Umso wohler fühlte er sich gestern inmitten der ehemaligen Kameraden. Mit Tuch um den Hals und leuchtenden Augen meinte man den pubertierenden Jungpfadfinder hinter der staatsmännischen Fassade zu erkennen. Spitzbübisch erzählte er Anekdoten aus dem Zeltlager und vergaß über dem Mittagessen im Gemeinschaftszelt den Zeitplan der Veranstaltung. Doch Köhler wäre nicht Bundespräsident, wenn er sich die Zeit für diesen besonderen Anlass nicht einfach nehmen könnte. Schließlich ist die nächste Jubiläumsfeier der Pfadfinder erst wieder in hundert Jahren.

Und dann hatte sich der Bundespräsident für seinen Besuch noch etwas Besonderes einfallen lassen. Sein Koch, der sonst Staatsgäste verköstigt, hatte eine Art Feldküche aufgebaut und versorgte die Meute mit einem Menü, das verfeinerte Kochkunst mit Wald-und-Wiesen-Flair verband: Perlgraupensalat mit Tomatenrosinen und Wiesenkräutern, Rindergulasch mit Kirschsaft und Holunderbeeren sowie Maniokbrei mit zweierlei Soßen.

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