„Gothisches“ und Spaßmusik zum Schöntrinken
: Schnell ins Konzert!

Konzerte in Bremen

von Andreas Schnell

Weil der Römer, wie bereits berichtet, in neue Hände übergeht, findet das Konzert der Wave-Band No More am heutigen Samstagabend im Lagerhaus statt. Die Kieler Band hatte 1981 mit dem Song „Suicide Commando“ einen mittelschweren Hit, der auch über 30 Jahre später ob seines minimalistischen Charmes gefällt und nebenher daran erinnert, wie nah sich damals Punk und das, was sich später in eine wuchernde Gothic-Subkultur entwickelte, noch waren. Bis 1986 existierte die Band, seit 2006 arbeitet sie, zum Duo geschrumpft, wieder an neuer Musik. Vorband sind Berkwerkaus dem Ruhrgebiet, die stilistisch verwandt, aber elektronischer und „gothischer“ klingen.

Ansonsten ist nicht allzu viel Aufregendes unterwegs. Vielleicht eine gute Gelegenheit, um am Mittwoch ab 20 Uhr in herbstlicher Stimmung im Sendesaal Abschied von der International Skoda Allstar Band zu nehmen, die mit Gastsängerin Norma Winstone noch einmal zu hören ist. Die international besetzte Band um den Bremer Trompeter Uli Beckerhoff ist zum 15. Mal auf Deutschlandtournee, in Bremen findet das letzte Konzert statt. Ein würdiger Rahmen, so viel ist sicher.

Und dann gibt es ja auch noch die große Musikvideo-Show, die dieses Jahr ab 19.30 Uhr im Modernes ausgetragen wird. 13 Videos sind nominiert, darunter von Künstlern wie Dad Horse Experience, Schrott, We Had To Leaveund Freeda Beast. Es gibt also zwar kein Konzert, aber trotzdem viel Musik, und die Stimmung ist immer ganz ausgezeichnet.

Mehr gute Laune, aber anders, gibt es am Donnerstag. Da spielen ab 20 Uhr Reel Big Fish im Tower. Allerdings macht sich (nicht nur) bei deren Ska-Punk doch recht schnell Langeweile breit, sofern man sich nicht beizeiten darauf einlässt (wie man so schön sagt.)

Was noch zu sagen wäre: Am Donnerstag beginnt im Blues­club Meisenfrei das dreitägige 6. Bremer Metal-Festival mit einer Warm-up-Party. Am Freitag geht es dann in die Vollen mit Bands beinahe aller Schattierungen des Genres, deren Namen uns in der Redaktion wenig sagen, sehen wir vom Offensichtlichen ab, das sich in Namen wie Coffin To Go, Rest In Beef, Clear Sky Nailstorm, In Signumund anderen manifestiert. Beginn am Freitag ist bereits um 17 Uhr, die Aufwärm-Party steigt am Donnerstag ab 20 Uhr bei freiem Eintritt.

Und Sophie Hunger ist auf „Supermoon“-Tour, im Vorprogramm spielen (spielt?) Faber, über den oder die sich zumindest die Internetseite des Veranstaltungsorts Schlachthof ausschweigt. Kommen tun die Leut’aber ja eh wegen Hunger, deren Musik durchaus eigenwillig zwischen Pop, Jazz und Folk changiert und vor allem von der stimmlichen Präsenz Hungers lebt. Beginn ist für 20 Uhr angekündigt – und im Schlachthof ist das ja bekanntlich immer sehr ernst gemeint!