heute in Bremen
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"Ein andere Note"

Salon Ausschließlich Frauen unterhalten sich bei Belladonna über Anne Wizoreks Aufschrei-Buch

Anne Beel

Foto: Kerstin Rolfes

36,ist Kunst- und Kulturwissenschaftlerin und arbeitet bei Belladonna als Assistentin der Geschäftsführung.

taz: Frau Beel, warum ist die Veranstaltung heute nur für Frauen offen?

Anne Beel: Das ist Teil des Formats: Unsere Literarischen Salons widmen sich speziellen Büchern, die Frauen- oder Genderthemen behandeln. Es ist ein Raum, diese Bücher gemeinsam zu lesen und zu diskutieren.

Und dabei stören Männer?

Männer stören nicht. Aber sie geben dem Gespräch eine andere Note, das ist ein anderer Blickwinkel…

Das ist doch nichts grundsätzlich Verkehrtes?

Nein, das nicht. Aber hier geht es auch nicht um besser oder schlechter oder richtig und falsch. Das ist keine Frage der Bewertung. Das ist eine Frage der Fokussierung: Wir stellen einfach Frauen in den Vordergrund. Die Erfahrung zeigt, dass sich Frauen, wenn Männer dabei sind, anders über Bücher – gerade zu diesem Themenkomplex – unterhalten, als wenn sie unter sich sind.

Also stören die Männer doch!

Von mir aus können Sie auch sagen, dass sie stören. Uns ist es nur wichtig, einen Raum für diesen besonderen Blickwinkel zu schaffen.

Aber adressiert Anne Wizoreks Buch „Weil ein #Aufschrei nicht reicht“, um das es heute gehen soll, nicht ganz ausdrücklich auch Männer?

Das ist doch kein Hinderungsgrund! Wir glauben, dass auch diese gewissermaßen geschlechter-interne Meinungsbildung wichtig ist und dass die Gesellschaft, so wie sie derzeit ist, das nicht zulässt. Da schaffen wir Abhilfe.

INTERVIEW: BES

Literarischer Salon zu „Weil ein #Aufschrei nicht reicht – Für einen Feminismus von heute“ von Anne Wizorek: 19 Uhr, Belladonna, Sonnenstr. 8