Ein ansprechendes Spiel bringt ohne Tore wenig

Fußball IV In der Regionalliga Nordost wollen der Berliner AK und der BFC Dynamo in den Profifußball aufsteigen. Das wird schwer, ist aber möglich

Der Regionalliga Nordost steht ab Februar eine spannende Rückrunde bevor. Das gilt auch für die Vereine aus Berlin und Potsdam: Mit dem Berliner AK (BAK) und dem BFC Dynamo haben gleich zwei Vereine realistische Chancen auf die Meisterschaft und auf den Aufstieg in die Dritte Liga. Dafür jedoch müssten sie erst einmal an dem derzeit führenden Trio aus Jena, Zwickau und Überraschungsherbstmeister Nordhausen vorbeikommen, was nicht ganz einfach werden dürfte. Zwar überwintert der BAK auf einem sehr guten vierten Platz, gegen die drei Teams vor ihm blieb der Verein in der Hinrunde jedoch sieglos.

Ähnlich sieht es beim BFC Dynamo aus, der gleich gegen alle drei verloren hat – gegen Zwickau am letzten Spieltag vor der Winterpause sogar bereits zum zweiten Mal. Wie auch der BAK scheint der BFC zwar gut, aber eben nicht gut genug für ganz oben zu sein. Woran das liegt, ist schwer zu sagen, denn beide spielen eigentlich äußerst ansprechenden und modernen Offensivfußball. Trotzdem schießt der BAK für ein Topteam zu wenige Tore (26 in 18 Spielen), und der BFC verliert einfach zu oft – vor allem wenn er früh in Rückstand gerät. Genau hieran werden die beiden Teams in der Winterpause arbeiten müssen.

Tief im Abstiegskampf

Bei Viktoria 1889 Lichterfelde hingegen kann man von derlei Problemen nur träumen. Der Verein steckt quasi seit Saisonbeginn tief im Abstiegskampf und stellt als derzeit Tabellen-Fünfzehnter auswärts das schlechteste Team der Liga. Zwar weckt der Wechsel von Sportdirektor Rocco Teichmann vom BAK nach Lichterfelde Hoffnung auf Besserung. Die dürfte aber wohl kaum über Nacht eintreten. Vor allem der Sturm zeigte sich erschreckend schwach, Besserung ist nicht in Sicht.

Deutlich ruhiger geht es in Babelsberg zu. Anders als in der Vorsaison scheint der Abstiegskampf kein Thema zu sein. Mit dem Aufstieg haben die Potsdamer allerdings genauso wenig zu tun. Dabei hat das Team die zweitbeste Abwehr der Liga und bis jetzt überhaupt nur ein einziges Spiel verloren. Nur sieben Siege sind für den Tabellensiebten aber zu wenig, um ganz oben mitzumischen. Das Hauptaugenmerk des Vereins dürfte ohnehin dem Pokal gelten, in dem er nach dem Ausscheiden von Energie Cottbus Favorit ist – mit einem Sieg wäre man für den DFB-Pokal im kommenden Jahr qualifiziert.

Auch die U23 von Hertha BSC spielt eine solide Saison. Ohne den Einsatz von Bundesliga­profis wie Ronny oder Änis Ben-Hatira, die großen Anteil an den zuletzt drei Siegen in Serie hatten, sähe die Statistik wohl nicht so gut aus. Dennoch dürfte auch der Nachwuchs der Alten Dame am Ende mit dem Abstieg wenig zu tun haben. Wenn Viktoria noch die Kurve kriegen sollte, stehen die Chancen gut, dass auch in der kommenden Saison mindestens fünf Teams aus Berlin und Umgebung in der Regionalliga mitmischen. Jan Tölva

Prognose: Berliner AK: Platz 3 bis 5/ BFC Dynamo: Platz 4 bis 6/ SV Babelsberg 03: Platz 5 bis 8/ Hertha BSC II: Platz 10 bis 13/ Viktoria 89 Berlin: Platz 12 bis 14