Thomas Schäuble ist tot

BADEN-WÜRTTEMBERG Ex-Innenminister stirbt an Folgen eines Herzinfarkts

STUTTGART dpa | Der frühere baden-württembergische Innenminister Thomas Schäuble (CDU) ist im Alter von 64 Jahren gestorben. Der jüngere Bruder von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sei am Donnerstagabend den Folgen eines Herzinfarkts erlegen, hieß es am Freitag in der Südwest-CDU.

Schäuble hatte seit 2004 die landeseigene Brauerei Rothaus geführt. Seit seinem Herzinfarkt im Juli war der 64-Jährige aber nicht mehr auf seinen Posten zurückgekehrt. Der Südbadener Schäuble war von 1996 bis 2004 unter Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) Innenminister. Als solcher festigte er seinen Ruf als rechtskonservativer Vertreter der Partei.

Lange Zeit galt der „kleine Schäuble“ als Kronprinz von Teufel. Doch bei einer Regierungsumbildung 2004 ging Schäuble aus dem Kabinett und übernahm wenig später den gut dotierten Chefsessel der Rothaus-Brauerei. Der Bund der Steuerzahler kritisierte dies damals als parteiinterne Versorgung ausgedienter Kabinettsmitglieder.

Bundesweite Schlagzeilen machte Thomas Schäuble, als er im Jahr 2000 mit Altbundeskanzler Helmut Kohl abrechnete – einen Tag nach dem Rückzug seines Bruders Wolfgang vom CDU-Bundesvorsitz im Zusammenhang mit der CDU-Spendenaffäre. „Ich verabscheue Herrn Kohl. Und ich kann da für die ganze Familie sprechen“, wurde Thomas Schäuble zitiert.