5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben

Lektionen

1. Nordkorea fährt Mercedes

Mit den ganzen Sanktionen gegen Atom-Diktator Kim Jong Un hat die UN-Verwaltung einen Bericht produziert zur Wirksamkeit der Sanktionen. Fazit: Die werden umgangen, etwa über chinesische Banken in Singapur. Nebenfazit: Vier Mercedes-Limousinen S 600 wurden an Nordkorea geliefert, über die USA. Dort wurden sie gepanzert wie eine Präsidentenlimousine. Dann übernahm eine chinesische Spedition. China blockiert die Veröffentlichung des Reports, die USA haben darin die Panzerungsfirmen geschwärzt, meldet die russische Website Sputnik. Das ist Globalisierung.

2. Die Deutsche Bahn zahlt obenrum anständig

Die Rheinische Post konnte schon mal den kommenden Geschäftsbericht der bundes­eigenen Deutsche Bahn AG einsehen. Da gibt es im Vorstand ­einen prominenten Neuzugang, Ex-CDU-Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (Das ist der mit „NSU-Spionageaffäre vom Tisch“). Er ist Vorstand für Recht und Regulierung, künftig auch für Sicherheit. Laut Geschäftsbericht liegt sein Jahresgehalt bei 679.000 Euro, dazu kommen noch etwa 100.000 Euro Boni und Rentenrückstellungen. Als Bundesminister lag das Grundgehalt bei knapp 170.000 Euro.

3. Der deutsche Atommüll kommt untenrum weg

Die Endlager-Kommission stellt ab dem 21. März unter www.endlagerbericht.de ihren Abschlussbericht zur Diskussion. Dann ist Bürgerbeteiligung angesagt, im Juli kommt die Endfassung. Klar ist schon: Der Müll kommt in ein Bergwerk, die Lagerung über­irdisch, im Meer oder im Eis wird verworfen.

4. Verhütet wird wie nie zuvor

2015 haben 64 Prozent der verheirateten oder liierten Frauen weltweit Verhütungsmittel benutzt. 1970 lag diese Rate bei 36 Prozent, so ein Bericht der Undesa, der UN-Abteilung für Wirtschaft und Soziales. Aber immer noch wünschen 225 Millionen Frauen Zugang zu Familienplanung, haben aber keinen. Ein Kind pro Familie weniger bedeute im Jahr 2030 eine Mil­liar­de Menschen weniger.

5. Die Verteidigungsministerin bleibt – auch Frau Doktor

Ursula von der Leyen behält ihren Doktortitel und damit ihr Ministeramt. Die Medizinische Hochschule Hannover hatte am Mittwoch nach monatelanger Prüfung zwar 32 Plagiate in der 62-seitigen Dissertation festgestellt, geht aber nicht von einer Täuschungsabsicht aus. Die Website VroniPlag Wiki hingegen hält den Fall für schwerwiegender als den der zurückgetretenen Bildungsministerin Annette Schavan. Reiner Metzger