Tief durchatmen

ACHTSAMKEITSTRAINING Wo der Druck besonders groß ist, können Schüler lernen, mit Stress umzugehen

In den USA, den Niederlanden und Großbritannien steht es teils schon seit Jahren auf dem Stundenplan vieler Schulen: Achtsamkeitstraining. Diese Methode kommt nun auch in Deutschland an – jenseits esoterisch angehauchter Stille­retreats in idyllischer Landschaft.

Der Leistungsdruck, der auf vielen Kinderschultern lastet, ist mitunter enorm. Ihm dort offensiv zu begegnen, wo er häufig entsteht, liegt nahe: in der Schule. Petra Meibert, stellvertretende Vorsitzende des Achtsamkeitsverbands MBSR-MBCT, erklärt die Relevanz gerade für Kinder und Jugendliche: „Mit Achtsamkeitstraining erfahren sie, wie man insgesamt glücklicher und zufriedener wird und stabiler, selbstsicherer und stärker durchs Leben geht. Wir wollen Achtsamkeit als Basiskompetenz in den Schulen ver­an­kern.“ Kinder lernen beim Training, wie sie in schwierigen Situationen innehalten, bewusst atmen und sich selbst helfende Worte sagen, um dann besonnen zu handeln. Der Verein AKiJu (Achtsamkeit für Kinder und Jugendliche) unterstützt seit 2014 Schulen und Lehrer darin, gemeinsam mit externen Experten Achtsamkeit in Schulklassen umzusetzen.

Mittlerweile haben auch in Deutschland viele Schulen Achtsamkeitstraining in ihrem Programm. Der MBSR-MBCT Verband berichtet, Kinder, die an diesen Projekten teilnehmen, würden aufmerksamer, gelassener und empathischer. Bei Prüfungsangst oder Streit unter Mitschülern gelingt es ihnen, sich schneller zu beruhigen.

Als nächsten Schritt plant AKiJu, selbst Weiterbildungen und Fortbildungen für Schullehrer- und MBSR-Lehrer anzubieten. al