Grenze dicht für Hühner

Schärfere Kontrollen aller Einfuhrwege sollen den Vormarsch der möglichen Vogelgrippe aufhalten

BERLIN dpa/ ■ Der Krisenstab von Bund und Ländern hat gestern schärfere Kontrollen an Flughäfen, Autobahnen und an den Grenzen angekündigt, um ein Vordringen der Vogelgrippe einzudämmen. „Die größte Sorge bereitet uns der illegale Transport von Lebensmitteln“, sagte der Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Alexander Müller. Bis zum Ergebnis von Geflügeltests aus der Türkei gehe der Krisenstab vom Schlimmsten aus. In der Türkei wurden vorbeugend 5.700 Stück Geflügel getötet. Die EU hatte ein umfassendes Importverbot für Geflügel und Geflügelprodukte aus der Türkei verhängt. Dagegen gibt es kein Importverbot für Fleisch aus Rumänien.

Kontrollen an den Flughäfen hätten ergeben, dass kiloweise Fleisch und lebende Tiere auch aus Asien illegal eingeführt würden, sagte Müller weiter. Die Zahl der Stichproben solle erhöht werden. Es sei geplant, Flugblätter mit Informationen in mehreren Sprachen auszulegen, um Reisende über die Gefahr aufzuklären. Zoll und Polizei sollen verstärkt auf den Autobahnen und an den Grenzübergängen kontrollieren.

Ein Wildvogel-Monitoring, bei dem Zugvögel auf Vogelgrippe hin untersucht wurden, habe bisher keinen Fall von hochgefährlichen Viren ergeben, sagte Müller. Diese Untersuchungen würden weitergeführt.

Während das Berliner Robert-Koch-Institut vor einer Panik wegen der Vogelgrippe warnte, appellierte die WHO an alle Staaten, sich auf den Ausbruch einer Grippepandemie wie 1918 vorzubereiten. Das Virus übertrage sich nur durch engen Kontakt mit Geflügel auf den Menschen, sagte eine Institutssprecherin gestern.