Mehr DNA-Analyse möglich

Kriminalität Die Justizbehörde prüft, ob die DNA-Analyse nach Verbrechen ausgeweitet werden soll

In der Diskussion um eine erweiterte Auswertung von DNA-Spuren zur Aufklärung von Verbrechen hält sich Hamburgs Justizbehörde bedeckt. „Ob und in welchem Umfang eine Ausweitung der DNA-Analyse sinnvoll und gerechtfertigt ist, bedarf einer sorgfältigen Prüfung, die hier im Haus noch nicht abgeschlossen ist“, sagte Justizsenator Till Steffen (Grüne). Die Konferenz der Justizminister von Bund und Ländern will im Frühjahr über eine Ausweitung beraten.

Bislang darf die DNA nur im Hinblick auf das Geschlecht und zur Feststellung der Identität analysiert werden. Die Erhebung weiterer Merkmale wie Augen-, Haar- oder Hautfarbe ist verboten.

Ausgelöst wurde die Diskussion durch die Vergewaltigung und Ermordung einer Studentin in Freiburg. Dort hatten die Ermittler einen jungen Afghanen als Verdächtigen festgenommen – nachdem ein gefundenes Haar sie auf seine Spur gebracht hatte.

Auch in Hamburg befürworten die Polizeigewerkschaften eine Auswertung weiterer DNA-Merkmale. Auch der Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar könnte sich dem Abendblattzufolge eine erweiterte DNA-Analyse unter bestimmten Umständen vorstellen.(dpa)