SPD bekommt Zuwachs

Politik Dora Heyenn tritt wieder in die SPD ein, aus Protest gegen ihre ehemalige Partei Die Linke

Die fraktionslose Abgeordnete Dora Heyenn tritt wieder in die SPD ein. Das teilte die frühere Chefin der Linksfraktion am Mittwoch in ihrer Rede zum G20-Gipfel in der Bürgerschaft mit. Es handele sich um einen „Akt der Solidarität“, den Aufnahmeantrag habe sie am Vortag abgeschickt.

„Ich finde, Politik ist dafür da, Lösungen anzubieten und nicht immer nur zu sagen, wie schrecklich alles ist“, sagte Heyenn zur taz. „Politik ist dafür da, Brücken zu bauen“, das habe die SPD Hamburg 2015 in der Flüchtlingsfrage, aber auch bei der Kita-Politik und den Ganztagsschulen „gut gemacht“. „Den letzten Ausschlag aber haben die Bilder von der Schanze gegeben“, sagt Heyenn. „Die Linke hat sich zu wenig vom ‚schwarzen Block‘ distanziert“, sagt sie über ihre frühere Partei. Es störe sie, dass dieser „schwarze Block“ am Samstag bei der Demo des Bundestagsabgeordneten Jan van Aken (Die Linke) mitlief.

Heyenn, die in Hamburg von 2008 bis 2015 die Linksfraktion führte, war 1971 schon einmal in die SPD eingetreten. Sie verließ die Partei aber 1999 aus Protest gegen die Politik des damaligen SPD-Bundeskanzlers Gerhard Schröder wieder.

Sie kündigte am Mittwoch an, auch künftig in der SPD „den kritischen Geist unterstützen“ zu wollen. kaj