Doppelt Musik: Mehr als 10.000 Menschen tanzen gegen den Gipfel, und danach treten die „Beginner“ auf
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Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Wir brauchen Bass

Völlig ausgelassen tanzen Tausende an der Roten Flora vorbei – dem „Kern der links­autonomen gewaltbereiten Szene“, wie manche Leute in diesen Tagen gerne sagen. Es regnet Konfetti. Jede abgesperrte Straße, jeder ratternde Helikopter am Himmel soll Anlass sein für diese Party. Die Lautsprecher wummern, zwölf Wägen versorgen die Masse mit Bässen. Vier Stunden zieht am Mittwochabend die Nachttanzdemo durch Hamburg. „Lieber tanz ich als G20“ steht auf vielen Plakaten. Das Prinzip lautet – ähnlich wie am Vorabend: hedonistisch demonstrieren. Mehr als 10.000 Menschen machen mit. Die Veranstalter*innen sprechen sogar von 25.000.

Gegen 23 Uhr zieht dann die nächste Demo los. Unter dem Motto „Empört euch, engagiert euch“ gehen Künstler*innen gegen G20 auf die Straße. Auf einem mitfahrenden Lastwagen spielt die Hamburger Hiphop-Band „Beginner“. Hinter dem Fronttransparent laufen der Sänger Konstantin Wecker, der Kabarettist Urban Priol und andere Prominente, die zuvor in der Laeiszhalle bei einer Sonderausgabe des Literaturfestivals „Lesen ohne Atomstrom – Die erneuerbaren Lesetage“ gelesen hatten. Mit dabei: die alternative Nobelpreisträgerin Vandana Shiva. Amna Franzke