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SpracheNur Englisch sprechende Kellner nerven CDU-Mann Jens Spahn. Branche bleibt gelassen

In der Diskussion über zunehmend nur Englisch sprechende Kellner in Berlin gibt sich die Tourismusgesellschaft gelassen. „Wir sind einfach eine Stadt, die immer internationaler wird“, sagte der Sprecher von visit Berlin, Christian Tänzler, am Montag. „187 Nationen leben in Berlin, da gehört eine zunehmende Fremdsprachigkeit dazu“, sagte er mit Blick auf kritische Worte von CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn.

Spahn hatte im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung seinen Unmut darüber geäußert, dass er in der Hauptstadt mit Deutsch bisweilen nicht mehr weiterkomme. „Mir geht es zunehmend auf den Zwirn, dass in manchen Berliner Restaurants die Bedienung nur Englisch spricht“, sagte Spahn.

Englisch hört man in der Hauptstadt vor allem in Trendvierteln wie Neukölln, Kreuzberg, Teilen von Mitte und Prenzlauer Berg.

Auch der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) sieht die Entwicklung eher undramatisch. Natürlich sollten „Menschen, die in Deutschland arbeiten, auch deutsch sprechen können“, sagte Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges. Nicht nur im Umgang mit den Gästen sei eine gemeinsame Sprache wichtig. Es sei aber ein „unschätzbarer Vorteil“, wenn Kellner auch Englisch oder andere Sprachen könnten – gerade in einer internationalen Stadt wie Berlin, sagte Hartges.

Sie wies darauf hin, dass die Gastronomie- und Hotelbranche auch Vorreiter bei der sprachlichen Integration sei: Ein Drittel der Beschäftigten habe einen Migrationshintergrund. Ein „Massenphänomen“ seien die von Spahn kritisierten Zustände nicht, sagte sie. (dpa)